So richtig rein gehauen!
Heute nahmen Dagmar und ich uns ein strammes Arbeitsprogramm vor, so machten wir uns um 7 Uhr in der Früh auf den Weg zum Haus. Zuerst stapelten wir das am Haufen auf dem Dachboden liegende Holz zu einem prächtigen Stapel auf. So schafften wir uns Platz, um nachher die Zangen einzubauen und dabei entstand auch eine Arbeitsebene auf bequemer Höhe für den Einbau der Zangen.
Zuerst richteten wir unseren Arbeitsplatz mit den notwendigen Werkzeugen ein (Arbeitsvorbereitung). Nach einer Erfrischungspause legten wir los. Mit Schablone und Messband ausgestattet, sägten wir die erste Zange zu. Es war recht diffizil, die entsprechende Länge der Zange ohne die Entfernung der Dachpfannen einzuführen. Genaues Messen und Zuschneiden machten es möglich. So bauten wir Zange um Zange ein. Mussten aber jedes einzelne Brett (Zange) individuell anpassen. Zum Verständnis: Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind Zangen (in unserem Fall Bretter 5cm dick, 24cm breit und ca. 4,2m lang) Balken, die in der Waagerechten Sparren verbinden und so ein Dreieck bilden, das statisch trägt (Kräfte aufnimmt) und gleichzeitig die Deckenkonstruktion im Dachgeschoss bildet. Diese Zangen dienen beim Dachausbau der statischen Ertüchtigung. Der Dachstuhl wird steifer, d.h. bei bestimmten Lasten biegen sich die Sparren nicht mehr durch. Dies war bei der bisherigen Nutzung (Scheune) nicht relevant und wurde bei dem Bau der Scheune daher vernachlässigt und eine weiche Statik gewählt, die mit kleinerer Holzdimensionierung auskam und doch Jahrhunderte hielt (siehe Kirchendächer).
Dagmar kletterte auf die Holzstapel und wir bauten eine Zange nach der anderen ein. Es war schon anstrengend, immer wieder die schweren Zangen an ihre Position zu hieven und anzupassen. Nachdem wir die ersten neun Zangen im Stadel eingebaut hatten, machten wir eine Abschwitzpause und genehmigten uns eine kleine Jause. Etwa um 4 Uhr machten wir uns an die zweite Hälfte, dabei rechneten wir kurz aus, wenn wir es schaffen würden, noch einmal 3 Stunden zu schuften, dann hätten wir für jede Zange 20 Minuten Zeit, inkl. Gerüst zu bauen und den Arbeitsplatz in den anderen Teil umzuziehen. Ich nehme das Resultat gleich vorweg: 3 Min. vor 7 Uhr bauten wir tatsächlich ein. Zwar spürten wir, dass wir richtig reingeklotzt hatten, aber das Ergebnis ließ sich sehen. Zu allem Überfluss zauberte Dagmar noch leckere Kaaspressknödel auf unseren Abendtisch, die wir draußen genüsslich verspeisten.
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Johannes (Samstag, 09 Juli 2016 09:50)
Da kann ich vom Bürosofa aus nur sagen: "Gut reingehauen". Manchmal wünsche ich mir auch, die Bits und Bytes und all die Gespräche und Vereinbarungen an einem Tag würden am Ende auch so schön anzusehen sein.