Mariä Himmelfahrt 15. August 2016
Viel geschaffen.
Nun nehme ich mir die Zeit, über die letzte Woche zu berichten.
Abbund der Rafen, Sparren und Balken für die Dachgauben.
Dachpfannen abbürsten, den 1100ersten.
Besuche und Bausegen.
Anbau anheben.
Firstpfette eingeschoben.
Die Woche war eher regnerisch und daher war es praktisch, dass Michael der Zimmermann unter Dach die verschiedenen Balken, Sparren und Pfetten abbinden, d.h. ablängen, hobeln (da wo notwendig), div. Zapfverbindungen sägen und stemmen konnte. Dabei kamen die große Handkreissäge und der Zimmermannshobel, den ich für die Bauma8nahmen erstanden hatte, zum Einsatz.
Auch diese Woche mussten Dachpfannen abgebürstet, sortiert und ausgemustert werden. Dafür engagierte ich Jèrrèmie, einen Nachbarsjungen, der so in seinen Ferien etwas verdienen kann. So bleibt auch dieses Geld im Tal und bringt Wirtschaftskraft.
Am Sonntag erschien Familie Schorsch aus Lübeck plötzlich vor meiner Zimmertür und sie luden mich zum Wandern ein. Vom Kaunerberg wanderten wir zu einer Almhütte, auf der gerade ein hudel dudel Fest stattfand und mir die Bergruhe raubte. Es war aber für mich sonst eine angenehme und schöne Wanderung mit ausgiebigen Gesprächen und Austausch.
Für Michael und mich wurde in dieser Woche der tägliche Cappuccino zum festen Ritual und wir tauschten uns nicht nur über die Arbeit aus. In dieser Woche wollten wir auch die zwei Firstpfetten auf den Spitzboden bringen, dies sollte Markus mit seinem Kranwagen machen. Dann ging es auch noch darum, dass die für die nächsten Arbeiten notwendigen Hölzer von Muggler Franz gesägt werden sollten. Michael fuhr dazu zum Sägewerk von Franz. Ich hatte auf der Gemeinde noch einen Termin, dabei wurde mir mitgeteilt, dass das Gerüst für den Viehtransport, der demnächst erfolgen würde, zu weit in der Straße stehe und ich es demnächst entfernen müsste. Dies führte bei uns zu einer gewissen Aufregung, klang es doch so, als ob es schon nächste Woche weg müsste.
Am Sonntag traf ich auf dem Schützenfest den Bauern, zu dem der besagte Viehtransporter fahren müsste. Er meinte, dass erst Mitte September die Rinder von der Alm gebracht würden. Daher war ich erleichtert, als er mir diese Mitteilung machte, denn wir bauen das Gerüst Ende August ab. Nur ruhig Blut, alles im grünen Bereich.
Mittwoch Vormittag kam Schorsch auf die Baustelle gestürmt und meinte, dass heute eine Haussegnung stattfinden würde. Dazu muss noch gesagt werden, dass Schorsch mit seinen Kollegen vom BGS (Bundesgrenzschutz) in Arzl Familienferien macht und dass sein Chef, der Seelsorger vom Dienst, dabei ist. Ohne weitere Absprache brachte Michael nach seiner Mittagspause Blumen und eine Flasche Schnaps für den Haussegen mit. Nachdem ich allen das Haus gezeigt und erklärt hatte, fand dann die Zeremonie der Bausegnung statt. Michael verteilte den Spiritus in Form eines von seinem verstorbenen Vater hergestellten Birnschnapses. Dass ich mein Glas mit Wasser gefüllt hatte, fiel optisch nicht weiter auf.
Am Freitag wurde es etwas hektisch, da Nachmittags Markus kommen wollte, um die Firstpfetten auf den Spitzboden zu hieven und weiteres Holz aufs Dach zu heben. Michael und ich fanden auch noch Zeit, um den Anbau um 14cm anzuheben. Mit Stockwinden und Anheber hoben wir das Vordach an. Dies ist notwendig, damit wir bei den Fenstern eine anständige Sturzhöhe haben werden (wegen euch großen Freunden und den Menschen, die immer länger werden).
Dann kam der aufregende Moment, die Firstpfetten auf den Spitzboden zu heben. Es klappte erstaunlich gut und auf den Rollen schoben wir die Firstpfette einfach zur gegenüberliegenden Giebelwand. Dann machte sich Markus wieder auf und davon mit seinem Kranwagen.
Dann musste ich feststellen, dass ich eine arme Sau bin, da zwar für die nächsten Tage sonniges Wetter angekündigt wurde, aber keine Handwerker, die arbeiten, sondern das verlängerte Wochenende (Montag Mariä Himmelfahrt) lieber mit der Familie verbringen wollten, statt das Dach aufzudecken und zu arbeiten. Ja was sach ich dazu? Eine arme Sau.
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