So stand diese Woche unter dem Zeichen des Schornsteins. Was im Stall noch einfach anfing, da ich die Mantelsteine mit der Schwerkraft nach unten bringen konnte, gestaltete sich mit der wachsenden Höhe des Schornsteins zunehmend schwieriger. So montierte ich einen Flaschenzug (so etwas womit Mann Flaschen ziehen kann) mit einer Rolle. Beim Aufbau des Kamins (10m) verwendete ich eine Umlenkrolle, mit Hilfe von Jerry und der Schwerkraft konnten wir die Mantelsteine sachte auf das jeweilige Mörtelbett absenken. So wuchs der Kamin Stück um Stück dem Himmel entgegen.
Als aber am Feierabend Michael mit den neuen Dachpfannen (Gauben) ankam, mussten wir (Michael, Peter und ich) uns ganz gehörig ins Zeug legen und gegen die Schwerkraft arbeiten um sie alle aufs Dach zu hieven.
Eine weitere Baustelle ist ja der Brunnen und der Riedelplatz mit dem Übergang zur Straße. Darüber wollte ich mich mit dem Bürgermeister reden, da die Gemeinde einen angeschrägten Bordstein vorsah mit dem aber überhaupt keine ästhetischen Anforderungen vor Ort brüchsichtigt wurden/werden. Zumal die Idee des Riedelplatzes ist, dass damit ein Lebensraum gestaltet werden soll, der zum Verweilen einlädt und nicht nur dem Straßenverkehr huldigt, was wir in den letzten 50 Jahren Allerorten reichlich getan haben. Mit dem Ergebnis, dass uns den Menschen der Lebensraum (Piazza) um Gemeinschaft zu leben und erleben nun überall fehlt. Nach dem ich dem Bürgermeister den Wunsch vorgetragen hatte, lud er mich am Dienstag Abend zur Gemeinderatssitzung ein, was ich gerne annahm.
Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung entzündete sich im Riedel eine heftige Diskussion, ob die Gemeinde (Gemeinderat) die gewünschte Lösung genehmigen würde. Die Stimmung war so, dass die Gemeinde uns nicht entgegen kommen würde, es entwickelten sich auch wilde Spekulationen, den ich vehement entgegen trat. Ich meinte wir sollen es versuchen und vielleicht gelingt es uns, die Mehrheit im Gemeinderat für die Gestaltung von Lebensraum zu überzeugen. Peter der Nachbar, Manuela die auch im Gemeinderat sitzt und ich wurden delegiert die Sache zu vertreten.
Das Ergebnis war, dass es uns nicht gelang die Mehrheit von unserem Projekt Lebensraum in Auders zu überzeugen. Statt dessen wurde ein sogenannter Kompromissvorschlag genehmigt, der den abgeschrägten Randstein vorsieht und von der Gemeinde eingebaut wird oder den gewünschten Dreisteinrand den aber selbst zu versetzen und zu bezahlen. So waren denn die Reaktionen der Beteiligten in Auders absehbar. „Ich hab es dir gesagt!!“ Mich schmerzt zwar die Tatsache, dass es uns nicht gelungen ist eine ästhetische und Lebensraum bietende Lösung zu erreichen. Statt dessen wird nun das gemacht, was wir seit 50 Jahren gemacht haben, alles zum Wohl des Straßenverkehrs. Auch beschleicht mich das Gefühl, dass bei dieser Angelegenheit ganz andere Gefühle und Faktoren hineinspielten. Nun heißt es das Beste daraus zu machen und das Band der Liebe nicht reißen zu lassen, gegenüber den die eine andere Meinung oder Ansicht vertreten. Für mich ist das Ziel und die Bestimmung, dass der Platz mit Brunnen, durch Gemeinschaft mit Leben gefüllt wird.
Es lebe die Piazza del Auders
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