Montag 25.1.2021
Ich weiß nicht warum, aber das ist ja auch egal, der Tag war auf jeden Fall von Anfang bis Ende gut.
In der Früh haben wir nach dem Frühstück erst mal angefangen unsere Sachen zusammen zu suchen um alles vor zu bereiten. Während ich so ganz entspannt den Edellehmputz angerührt habe, überraschte der Franz mich netterweise mit einem Kompliment. Er sagte, das es lobenswert wäre wie engagiert und überzeugt ich an die Arbeiten gehe, und das es sogar Männer gäbe; die nicht so anpacken wie ich. Das hat mich natürlich total gefreut und ich bin gleich nochmal motivierter an die Arbeit gegangen.
Das Badezimmer ist heute fertig geworden und es muss nur noch geputzt werden. Während die Grundierung, die ich auf die Wand aufgetragen hatte, trocknete, haben wir ein paar Kleinigkeiten im Flur erledigt, und um 10: 30 Uhr eine Kaffeepause eingelegt. Nach einer heißen Tasse Kaffee, war die Wand wieder trocken und ich konnte anfange zu verputzen. Es war zwar nicht ganz einfach weil es nur ein schmaler Streifen war, aber den Umständen entsprechend sieht es ganz gut aus. Während ich meine Arbeit machte, klebte Franz die Kanten und Ecken ab, damit für´s Weißeln alles vorbereitet ist. Ich kann mir die Wutschreie von Franz noch nicht so genau erklären, weil ich nicht nachvollziehen kann was ihn an der Arbeit jetzt so aufgeregt hat aber er stampfte auf den Boden und beschimpfte das Klebeband und führte Selbstgespräche. Ab und zu dachte ich mir schon, dass der ein bisschen verrückt ist, aber wer ist das denn nicht. Glücklicherweise hab ich mich nicht anstecken lassen, weil bei der derzeitigen Arbeit, wäre es normalerweise ziemlich schnell zur Sache gegangen. Allerdings hab ich mich von keiner blöden oder komplizierten Sache aus meiner glücklichen Rolle bringen lassen, weil das Gefühl von dem Kompliment einfach zu schön war, um sich die Stimmung vermiesen zu lassen.
Nach dem ich die Decke im Flur noch kurz vor der Mittagspause gestrichen hatte, gab es dann eine kurze Brotzeit und ich wollte eigentlich zum Einkaufen fahren. Heute gab es allerdings eine Ausnahme. Das Nachbarsmädchen, oder besser gesagt, die Tochter vom Peter, stand nach dem ich aus der Toilette kam, einfach vor mir und fragte, was ich jetzt mache. Am Ende der Geschichte ist Lucie dann mit zum Einkaufen gefahren. Auf meinem Tagesplan stand nach dem Einkaufen noch Sport an. Um 16 Uhr haben Lucie und ich dann noch bisschen gesportelt und ein Liegestützen Wettbewerb gemacht. Allerdings haben wir
beide nicht mehr als 10 schöne Liegestützen hinbekommen :) .Und so ging es dann mit Bauchmuskeltraining weiter. Irgendwann lief es aber dann darauf hinaus, dass ich trainierte und Lucie die Wiederholungen zählte. Ich hatte mir beim Einkaufen eine Gesichts Maske mitgenommen und wollt die eigentlich mal am Abend nach einer heißen, langen Dusche auftragen, aber Lucie wollt natürlich auch und deshalb klatschten wir uns nach dem Sport beide eine Maske ins Gesicht.
Am Abend gab es dann noch Pellkartoffeln und sie ist um 19 Uhr heim gegangen.
Jetzt sitze ich hier und hoffe, dass der Muskelkater sich morgen Früh in Grenzen hält und ich noch aus dem Bett komme. Jetzt ist es exakt 19:47 Uhr und ich verabschiede mich für heute, weil ich noch mit ein paar Freunden telefonieren will. Bis Morgen und noch einen angenehmen Feierabend.
Dienstag 26.1.2021
Heute war ein guter Tag. In der Früh sind wir ein bisschen später als sonst runter gegangen und haben noch kurz die Heizung im Gemeinschaftsraum aufgehängt, weil ich letzte Woche die Wand dahinter verputzt habe, stand die Heizung während dessen ein bisschen hilflos im Raum herum und das mussten wir noch schnell ändern. Wir waren nicht mal 15 Minuten am Arbeiten und der Peter hat schon angerufen, ob wir nicht auf nen Kaffee vorbei kommen wollen. Natürlich ließen wir uns nicht zwei mal bitten und sind so, direkt nach dem die Heizung an Ort und Stelle war, hoch gegangen. Ich kann euch nicht sagen wie lange wir oben waren, aber ist ja auch egal. Franz hat dann spontan entschlossen mit dem Peter zu einem Bekannte zu fahren, weil der dort irgendwie Hilfe bei einem Umbau benötigt, und sie erst mal die Lage abchecken wollten, um zu wissen worauf sie sich da überhaupt einlassen. Während Franz ungefähr eine Stunde weg war, hab ich die Deck wiederholt mit Kalkfarbe gestrichen und die Wände auch gleich mit gemacht. Was anderes hab ich heute auch nicht gemacht, als streichen. Jetzt ist der Flur zu den Auszeitzimmern aber fertig geweißelt und wir können morgen nach ein paar Kleinigkeiten, aufräumen und putzen. Für viel mehr haben wir auch keine Zeit, weil wir mit einem Freund vom Franz gegen 10 Uhr zu irgendeinem Frauenhaus fahren, um uns das Konzept der Initiative mal erklären zu lassen. Ich bin gespannt was wir dort morgen erleben und erzählt bekommen, weil ich eigentlich keine Ahnung hab, was das genau ist. Morgen bin ich aber schlauer und kann euch berichten, wo wir genau wahren.
Ich musste mich heute zwar ziemlich motivieren, aber ich hab es echt noch geschafft am Nachmittag Krafttraining zu machen. Ich war ja, bevor ich meine Ausbildung begonnen habe, 6 Jahre im Circus Verein Imago und dort sehr engagiert, besser gesagt, hab ich nichts anderes als Circus gemacht. Wir hatten nämlich 4 mal die Woche Training und jetzt versuch ich selber wieder an diesen Tagen zu trainieren. Montag, Dienstag hab ich jetzt schon geschafft, Mittwoch mach ich Pause den Donnerstag und Freitag hab ich noch vor mir. Ich mach zwar nur 30 – 45 Minuten etwas, aber für den Anfang reicht das erst mal. Nach dem ich trainiert, hab musste ich erst mal in die Dusche und während ich mir mit meiner Musikbox eine volle Dröhnung gute Musik verpasst habe, rief auf einmal eine kleine zierliche Stimme meinen Namen. Ich schaute natürlich nach, ob tatsächlich jemand da war oder ob ich jetzt schon halluziniere. Doch ich hatte Glück und Lucie stand vor dem Badezimmer und fragte ob wir Akrobatik machen können. Natürlich war das kein Problem, aber ich hab sie drum gebeten noch kurz zu warten, weil ich mir dann doch noch gerne den Schaum aus meinen Haaren waschen wollte.
Nach dem ich frisch geduscht war, ging es dann auch gleich wieder weiter. Nach ein wenig Akrobatik, spielten wir eine runde „Mensch ärgere dich nicht“. Es war dann auch schon wieder an der Zeit den Bauch zu füllen und so gab es dann um 18 Uhr eine Brotzeit. Das Highlight des Tages war aber nach der Brotzeit. Lucie und ich fingen irgendwie an zu tanzen. Und so tanzten wir was das Zeug hielt. Eigentlich war ich danach so verschwitzt, dass ich schon wieder hätte duschen gehen können, aber des verschieb ich dann mal auf Morgen früh bevor, wir los fahren.
Heute war der Tag zwar echt gut, aber auch ziemlich anstrengend und ich muss jetzt schleunigst ins Bett. Ich erzähl euch Morgen von unseren kleinen Reise und verabschiede mich jetzt mal.
Bis Morgen.
Mittwoch 27.1 bis Freitag 29.1 2021
Ich möchte mich als erstes dafür entschuldigen, dass ich es nicht geschafft hab, jeden Tag einen Bericht zu schreiben. Deshalb gibt es jetzt eine kleine Zusammenfassung der letzten 3 Tagen und dem Samstag von mir.
Am Mittwoch sind wir wie geplant in das Frauenhaus gefahren. Dort haben wir viel über den Glauben geredet und natürlich über das Frauenhaus. Wir wurden herzlich empfangen, und nach einer kleinen Führung durchs Haus und einer heißen Tasse Tee, gab es um 13 Uhr dann noch eine total leckere Kürbissuppe. Wir haben viele neue Dinge erfahren. Da es auch sehr viel über das Thema Gott ging, ist es ein bisschen schwierig, darüber zu schreiben, weil ich niemanden auf die Füße treten will und ich der Meinung bin, jeder sollte mit sich selbst aus machen, ob und an wen er glauben will.
Am Nachmittag ist dann auch nicht mehr viel passiert. Franz und ich tranken noch einen Kaffee und redeten ein wenig über den Tag weil es ja dann doch viele Informationen waren.
Der Donnerstag war relativ normal. Wir haben es in der Zwischenzeit ja geschafft, den Flur zu den Auszeitgästezimmern zu weißeln, und heute war es an der Zeit zu putzen. Wir fegten, wischten und saugten was das Zeug hielt. Nach der Kaffeepause haben wir uns zusammen ein wenig überlegt, wie wir jetzt weiter vorgehen wollen, und was unsere nächsten Schritte sind. Wir machten ein paar Probemischungen und probierten ein wenig aus, weil wir eins der Zimmer, besser gesagt das Zimmer in das ich später ziehe, grün streichen wollen. Und weil wir nicht mit Lehmedelutz verputzen wollen, haben wir mal ausprobiert, wie es wirkt, wenn man die grünen Farbpigmente in eine weiße Kalkfarbe mischt. Leider war das Ergebnis nicht so wie wir uns es erhofft haben, weil wir viel zu viel Pigmente brauchen würden. Na ja, uns fällt bestimmt noch etwas anderes ein. Am Abend machte ich dann noch bisschen was mit meinem Nachbarn und wie fuhren eine Runde mit meinem Auto driften. Keine Sorge, wir sind auf einem großen Parkplatz gewesen, wo wir niemanden gefährden und auch uns nicht. Aber ich muss zu geben das es ziemlich Spaß macht. In Deutschland geht des ja nicht so gut weil meistens zu wenig Schnee liegt und auf dem Asphalt mach ich mein Auto kaputt. Aber vom Dirften werde ich bestimmt noch häufiger erzählen.
Am Freitag waren wir mal wieder beim Holzie. Der Holzie ist der Bauer, bei dem wie vor längerem die Photovoltaikanlage verlegt haben. Wir wurschtelten noch an ein paar Kleinigkeiten rum, weil morgen die eigentliche Arbeit auf uns wartete. Am Abend wurden wir von Ann und Peter auf ein Glas Wien eingeladen, und für den Franz gab es natürlich ein Alkohol freies Bier, weil es ja kein Alkohol trinkt.
Wir hatten einen wirklich schönen Abend.
Der Samstag war ziemlich cool. Ich hab mega viele neu Sachen gelernt und konnte selbstständig mit Jerry, also dem Sohn von Ann arbeiten. Unsere Aufgab war alle alten Stromkabel im Kuhstall ab zu montieren und zu erneuern. Es ist gar nicht so kompliziert gewesen. Ich dachte mir am Anfang, dass ich eigentlich keine richtige Hilfe bin, weil ich von Strom und Elektrik keine Ahnung habe. Wir quetschten und also mit unseren Bierkisten( die wahren natürlich zum drauf stellen), zwischen die Kühe um von der Decke die Kabel abzunehmen. Ich muss zu geben, das war nicht immer ganz einfach, die Arbeit und die Tieren unter einen Hut zu bringen. Jerry und ich waren zu 70% alleine auf unserer Hälfte beschäftigt. Wir waren echt fleißig und haben aber trotzdem noch scherzen und reden können. Nach dem wir alles abgerissen hatten ging es an die Neumondtasche. Wir Hängten als erstes alle Lampen auf. Dafür haben wir alles abgemessen, Löcher in die Decke gebohrt, Dübel rein gesteckt und alles fest geschraubt. Als nächstes haben wir an der Decke angezeichnet, wo welche Leitung lang führen soll. Dann mussten wir in den passenden Abständen Löcher in die Decke bohren, um dort die Schellen zu befestigen. In die Schellen klippst man später ein Rohr, in dem das Kabel ist. Das war echt viel Arbeit, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Am Abend um 18 Uhr durften der Jerry und ich dann heim fahren. Es war echt ein langer Arbeitstag. Wir sind alle von 7 Uhr bis 18 Uhr nur auf den Beinen gewesen, und mit viel Pause war heute auch nix. Die einzige Pause war um 13 Uhr zum Mittagessen, aber die dauerte auch nicht länger als 30 Minuten. Ich werde aber bestimmt gut schlafen. Am Montag geht es wieder weiter wie gehabt, und diese Zusammenfassung der letzten Tage ist auch nur eine Ausnahme.
Kommentar schreiben
Stephan (Samstag, 06 Februar 2021 20:29)
War ja wohl wieder eine coole Woche ! Und der Montag war ja ein Ausnahmetag mit dem Franz ! So ein Kompliment kriegen nur ganz wenige.