Nach einer zwölfstündigen Zugfahrt erreichte ich das Auszeithaus und bin mit musikalischer Gestaltung von Boris, Hannes, Jürgen und Franz empfangen worden. An diesem Abend gab es, für das Auszeithaus untypisch, bestellte Pizzen zum Abendessen. Dies könnte wohl daran liegen, dass sich nicht nur Auszeitler hier bei Franz heimisch fühlen, sondern auch Freunde und Vereinsmitglieder, die im wunderschönen Wenns sehr gerne ihre Zeit verbringen. 😊
Der erste Tag begann mit einem leckeren Frühstück (u. a. Müsli mit Joghurt und Milch vom Nachbarbauern). Danach gab es eine kleine Hausführung für mich, da sich nach meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren doch einiges verändert hatte. Als Highlight des Tages wanderten wir zur Meditationskapelle (siehe Foto) am Plattenrain. Auf dem Weg dorthin konnten wir ein Teil eines wunderbaren Naturschauspiels werden, indem wir zwei rote Milane (Franz erkannte diese Vögel natürlich) in der herrlichen Bergwelt beobachteten. Am Abend wurde gemeinschaftlich gekocht.
Am zweiten Tag planten wir die Einkaufsliste mit den dazugehörigen Essen, womit wir versuchten, nicht täglich im 200 Höhenmeter tiefergelegenen Tal einkaufen gehen zu müssen. Bei einem Fünf-Personenhaushalt ist das manchmal gar nicht so einfach. Schnell konnte ich mich in den Alltag einfügen und merkte, dass man mit wenig Tassen, Gläsern und Tellern sowie ohne Spülmaschine auch ein sehr schönes Leben führen kann.
Der dritte Tag war nun mein erster richtiger „Arbeitstag“. Franz zeigte mir und Boris im zukünftigen Trockenraum, wie man einen Korkboden verlegt und so konnten wir diese Arbeit auch ohne weitere Anleitung fortführen.. Am Abend wurde die Gitarre aus dem Gitarrenkasten geholt und das eine oder andere schöne Liedchen gespielt. Auf dem Balkon der Anliegerwohnung ließ ich meine ersten Tage im Auszeithaus Revue passieren - es ist erstaunlich, wie schnell diese vergingen.
Am vierten Tag beendeten wir schon mittags die Arbeit am Korkboden, sodass wir eine herrliche kleine Wanderung über die Felder am Sonnenhang durch den Ort Wenns unternehmen konnten.
Der darauffolgende Samstag begann mit dem gründlichen Hausputz. Diesen hatten wir schnell bewältigt, sodass wir ab 11 Uhr die warme Sonne auf der Terrasse vor dem Gemeinschaftsraum genießen konnten. An diesem Tag besuchte uns Thorsten, der mit einem PKW anreiste. So beschlossen wir zur Gogles-Alm zu fahren. Über einen Höhenweg wanderten wir bei schönstem Wetter direkt bis nach Wenns ins Auszeithaus zurück (ca. 3,5 Stunden). Schneefelder und Eisflächen überraschten uns doch das ein oder andere Mal, aber gefährlich wurde es glücklicherweise nie.
Der Sonntag begann sehr früh, da es einen leckeren Zopf geben sollte. Nach dem Frühstück wurde auf der Sonnenterasse noch ein gemütlicher Plausch gehalten, bevor ein schöner Spaziergang zum Plattenrain angeboten wurde. Auf dem Hinweg war es wirklich so warm, dass man diesen im T-Shirt beschreiten konnte. Kaum zu glauben, dass das im November möglich ist.
Am meisten beeindruckt haben mich in der ersten Woche die freundliche Auszeithausgemeinschaft und die wunderschönen Wanderungen.
Julia, 22.11.21