Kurz vor Weihnachten 2016
Heute war ein herrlicher warmer sonniger Wintertag, meinen Nachmittags-Cappu konnte ich an der prallen Sonne genießen.
Heute war der Flämmer da und dichtete die Dachterrasse mit einer Bitumenschweißbahn ab, siehe Foto. Dietmar meinte das ist ein wunderbares sonniges Platzerl.
Zur Zeit bin ich dabei übers Internet und über Mund zu Mund Fragen, einiges was ich für das Auszeithaus brauche zu organisieren. Wie z.B. die Röhrenradiatoren, Abricht- Dickenhobel und alte gehackte Balken. So war ich drauf und dran geeignete Balken aus Wien zu organisieren, allerdings ließen sich die Transportkosten in keinster Weise rechtfertigen. Zweitage danach fuhr Michael und ich zum Säger Muggler Franz um die gesägten Hölzer aufzuschichten (stocken). Dabei klagte ich das Leid mit den Balken und Muggler Franz meinte nur trocken warum fragst du nicht den da vorne, der bricht doch den alten Hof ab. So machten wir uns zum Bauern und trafen ihn auf der Abbruchstelle. Welch glücklicher Zufall die First. Mittel- und Fußpfette entsprechen genau unseren Bedürfnissen. Er versprach sie ganz auszubauen und dann würden wir uns schon einig.
Ebenso ein Zufall war die Abricht- Dickenhobelmaschine aus Imst. Täglich schaute ich in den einschlägigen Portalen nach einer solchen Maschine. Dabei hatte ich schon einige wichtige Kriterien für eine Maschine die in Frage käme. Dann machte Michael auf eine Maschine in Imst aufmerksam, die ich nicht entdeckt hatte, weil ich immer nach einer AD gesucht hatte. Diese aber nur als Abrichthobelmaschine inseriert war, aber in der Tat eine kombinierte AD Hobelmaschine ist. Nicht nur dass sie genau eine solche Maschine ist wie ich sie fürs Auszeithaus suche und in der Nähe ist (Transport) sondern auch noch zu einem sehr guten Preis. Was so in die Ferne schweifen…………?
Wie aus den Fotos ersichtlich, haben Mary und ich übers Wochenende innen auf der Nordseite die Damfbremse angebracht. Nun bin ich daran die Innenverkleidung um die Dachfenster einzubauen (aufwendige Arbeit). Sobald ich diese Arbeiten erledigt habe und die Damfbremse winddicht verklebt ist und die notwendigen Schalbretter angebracht sind , kann die Isocell ein geblasen werden und das Dachgeschoss wird immer wohnlicher. Aber keine Angst bis dahin muss von Helfern und mir noch viel gearbeitet werden. Im neuen Jahr werden Michael und ich den Anbau beginnen.
Die ersten Röhrenradiatoren wurden von der beauftragten Spedition angeliefert. Ob solche Aktionen im gesamten betrachtet Sinn machen wird sich zeigen wenn ich sie druck geprüft und sie optisch aufgefrischt sein werden. Was mich schon freut, dass es anscheinend von der Logistik der Spedition möglich war, die Palette aus der Nähe von Dresden und die von Tübingen als ein Lieferung hier in Auders abzuliefern. In nächster Zeit werde ich in den Weiten des Netzes nach weiteren Röhrenradiatoren suchen, bis ich die notwendige Menge und Größen zusammen habe. Die Recherche ist natürlich recht aufwendig, da Heizkörper in der passenden Größe, in wiederverwendbarem Zustand und inkl. Transport etwa um 50-70€ bewegen sollten, da sich sonst ökonomische Rechnung verschlechtert. Ein wichtiger Aspekt bleibt immer gleich es ist die Ressourcenschonendste Lösung mit mehr eigener Leistung.
Allerorten Wandel und Veränderung
Noch einige Gedanken zu den uns umgebenden Gewässer (Weltereignisse) in denen wir uns bewegen. Auch durch das Internet können wir erfahren dass wir alle miteinander verbunden sind. Ferne Ereignisse werden uns auf unsere Fachbildschirme projiziert. Schon durch einen Mausklick wird uns eine andere Sichtweise präsentiert und uns schwirrt der Kopf!!!! Welches ist schlussendlich die authentische Sichtweise? Wir spüren diffus, dass es anscheinend die Massenmedien nicht schaffen uns die reale Welt so darzustellen, dass wir sie durch unserer Wahrnehmung,, unserer Erfahrungen, mit unserem Herz, unserer Denkkraft und, unseren analytischen Fähigkeiten erkennen können. Diffus spüren wir, dass uns auf subtile weise eine einseitige Sichtweise (z.B. Russland zu hassen/Ami all the best) aufdrängt wird. Wir spüren immer deutlicher, dass eine solche Sichtweise, unseren Intellekt, unseren gesunden Menschenverstand, und unser menschliche Empathie verletzen, wie unserer geistigen und spirituellen Haltung widersprechen. Noch scheinen die Symptom-Designer, die Traumverkäufer, Wertpapierhändler, die Nebelmacher und Gesellschaftsspalter die Weltbühne zu beherrschen.
„Nichts bleibt wie es war“
Nun weist die Matrix gravierende Risse auf (Snowden, Wikileak…….), der Damm bricht vor unseren Augen. Aber es ängstigt uns, da wir nicht wissen was passiert, wenn die verkommene, verruchte auf Ausbeutung und Zerstörung aufbauende Ordnung weg gespült wird. Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen und mit unterschiedlichen Lebenserfahrung kommen zur gleichen Aussage: „eines ist klar, so geht es nicht mehr weiter“!
„Nichts bleibt wie es war“
Während die dunklen, anscheinend endlosen Stürme der Kriege und der Volksaufstände über unseren Planten hinweg ziehen und sie uns wie unabwendbare Naturereignisse verkauft werden, spüren wir trotzdem dass wir Teil des Ganzen sind. Wie ich meine Zehen normalerweise nicht spüre, aber wenn einer gequetscht wurde, er mich enorm schmerzt dabei mein Wohlbefinden und meine Handlungsfähigkeit beeinträchtigt. Wir Menschen und das verbindet uns, haben die Gabe des Mitgefühls für Andere, auch wenn sie auf der anderen Seite der Erde leiden. Wir spüren auch dass das Narrativ „Wir die Guten, die die Bösen“ seine Bedeutung für uns verliert, wenn wir uns von anderen Menschen nicht trennen lassen.
„Nichts bleibt wie es war“
Wir die unter einander verbundenen Menschen, stehen als Menschheit wahrhaftig gigantischen Monstern (NATO, Soros, Militärisch-Industrieller-Komplex, Alternativlos…..) gegenüber. Es gibt aber eine unermessliche Energie, eine Dynamik die da heißt Wandel und sie ist stärker als die gesamte träge Masse die wir uns vorstellen können. Nichts auf der Welt kann eine Idee deren Zeit gekommen ist aufhalten (Victor Hugo). Z.B. die Idee einer Welt ohne Krieg.
„Nichts bleibt wie es war“.
Viele Menschen stehen ängstlich Abseits und sind unschlüssig was die Veränderungen bewirken. Politiker müssen feststellen, dass die Methoden des letzten Jahrhunderts nicht mehr greifen. Verzweifel kämpfen sie mit der Finanzoligarchie für ihre alten Privilegien und gegen jede Veränderung. Sie kämpfen getrieben durch Gier, mit Zähnen und Klauen um die Deutungshoheit, Meinungshoheit, Handlungshoheit und die Macht über uns die 99%. zu halten.
„Nichts bleibt wie es war“
Virtuelle Einkaufstour durch Deutschland (Röhrenradiatoren)
Nach dem mir klar wurde, dass im Auszeithaus nicht die Schädelspalter- und auch nicht die Staubfängerheizkörper in Frage kommen, sondern die rundlichen Heizkörper (Bild), aber auch nicht der 3 bis 5 Fache Preis bezahlt werden kann, daher muss nun eine unorthodoxe Lösung her! D.h. ich suche in den Weiten des Internets nach geeigneten Kandidaten mit der notwendigen Qualifikation, dabei müssen Aussehen, innere Qualität, Entfernung und der Gesamtpreis mit Übersiedlung nach Wenns passen. Lohnt es sich? Wie sooft bei div. Entscheidungen für das Auszeithaus heißt es eben Aufwand/Arbeit vor Ort versus Konzerngewinne.
Heute Sonntag zweiter Advent Anno Domini 2016 habe ich eine Rechnung für das Gerüst, was uns über den Sommer bei den Dacharbeiten soo hilfreich war und als Absturzsicherung diente beglichen. Als ich nach dem Betrag fragte, gab Mann mir zur Antwort: Gib was du gerne gibst. Diesen Betrag beglich ich Heute, verbunden mit einem herzlichen Dank. Da kann ich nur sagen, das kommt auch hier nicht jeden Sonntag vor.
Nun sind noch weitere herrliche kalte Sonnentage angekündigt und vermutlich am Dienstag komm ein Ladung Schnittholz (Holzrechte) für das Zimmer im Anbau (barrierefrei) angeliefert, damit werden Michael und ich die Wände stellen und die Decke einziehen.
29.November 2016
Sie wurden rot und gegessen
Täglich halte ich von Morgens bis Abends das Feuer im Küchenherd am Laufen. Dabei kann ich die Abfallhölzer von den Bautätigkeiten des Sommer verwenden und eine angenehme Wärme in der Baukantine erreichen.
Lezte Woche war ich in Lienz (Osttirol) um ev. Heizkörper zu organisieren. In den Nachrichten habe ich gesehen, dass das Bundeskonvikt in Lienz abgerissen werden soll. Da schoss es mir durch den Kopf, dass sie Heizkörper sicherlich weggeschmissen werden. So telefonierte ich mich über die Gemeinde Lienz, über die Bundesimmobiliengesellschaft in Wien zur gleichen Gesellschaft in Innsbruck. Dort verwies Mann mich an die Abbruchfirma in Villingen dort wurde mir die Telefonnummer vom Bauleiter gegeben. Mit dem Bauleiter verabredete ich einen Termin auf den folgenden Tag beim Bundeskonvikt in Lienz. Dies bedeutete über Innsbruck, Kitzbühl über den Felberntauern Tunnel nach Lienz eine 4 stüdige Fahrt mit Bus und Bahn. Auf den Bergen um Kitzbühl sah ich wie der mit enormen Energieaufwand hergestellte Kunstschnee bis auf einige kleine Flecken dahin geschmolzen war. Das Bild sprach für sich und in der Luft glaubte ich förmlich den Angstschweiß der Tourismus Manager zu riechen „Saisonbeginn“.
Als ich vor Ort war, sprach ich erst mit dem Polier, er zeigte mir die in Frage kommenden Heizkörper. Nach eine gefühlten Stunde erschien der Bauleiter in voller Größe, er erfüllte voll und ganz die Vorurteile (körperlich Gewichtig, Laut, barsch und Seins durchdrückend) eines Bauleiters. Er meinte, dass er die Arbeit des Hinaustragens berechnen würde, ich sagte ihm, dass ich etwa 20 Stück bräuchte. Er fing an zu rechnen Arbeitsstundne von zwei Mann, dann die Heizkörper. Ersteigerte sich in der Summe ständig höher, ohne auf meinen Signale zu achten, dass ich mit jeden höheren Zahl das Interesse verlor und das auch zeigte. Er erwähnte noch die Zahl 500 und meinte ich könne mich ja melden, so trennten wir uns. Für mich stand nun ohne Geschäftsabschluss die Rückfahrt an. Mehr im Dezember.
Wie von der Wettervorhersage angekündigt fallen dicke Schneeflocken auf das neue Dach und der Kochherd vergibt eine herrliche Wärme. Das ist die Stimmung um mich herum, aus der ich einige Zeilen schreibe.
Meine Tätigkeiten sind nun von den Außentemperaturen und der Wetterlage abhängig, so konzentrierte ich mich, solange es möglich ist, auf einige Mauerer- und Verputzarbeiten. So verputzte ich Einiges um den neuen Schornstein herum, was sich als schwierig erwies, da ich kaum Platz hatte, um mich zu drehen und zu wenden. Im Internet forschte ich nach einer geeigneten Hobelmaschine. Bis heute kamen die passenden Parameter (60cm Hobelbreite, Abricht-Dickenhobel, Preis und Entfernung) noch nicht zusammen.
Dienstag kündigten sich kurzfristig Sonja und Peter zu einem Besuch an (Hurra). Wir erlebten zusammen zwei herrliche Sonnentage und ein angenehmes Zusammensein. Gemeinsam schafften wir es, das Gerüst abzubauen (alleine nicht möglich, daher freute ich mich darüber sehr).
Was mich in letzter Zeit etwas irritierte, dass verschiedene Gegenstände sich wie von magischer Hand getrieben in rasantem Tempo auflösen. Nach langer Zeit kam ich wieder in die Lage, dass ich einen Abwaschschwamm benötigte. Ich kannte aber noch die Form und Farbe. So erstand ich ein Dreierpack, ich ließ bewusst die billigeren Angebot im Regal. Ich erinnerte mich auch noch daran, wie ich solche Schwämme früher über Monate im Einsatz hatte. Mein Erstaunen war unermesslich, als schon nach einer Woche der Schwamm in meinen Händen anfing sich aufzulösen. Mit ach und Krach schaffte ich noch drei- viermal damit abzuwaschen. Ich gab meiner Handhabung (zu heißes Wasser, ihn zu oft zusammen gedrückt oder weiß was noch) die Schuld an dem Debakel. So etwas lässt mir dann keine Ruhe und ich schaltete auf genaue Selbstbeobachtung: wie benutzte und behandelte ich den zweiten Schwamm? Welchen Stressfaktoren setzte ich ihn aus? Wieder die gleichen Anzeichen und das gleiche Ergebnis (fast zwei Wochen) und der Schwamm war ein Häufchen Elend. Nun wusste ich es, wieder eine von geplanter Obsoleszenz (Wikipedia) bei Konsumgütern.
Auch bei den Klo-bürsten wird sie geplant. Da musste ich feststellen, dass diese Bürsten sich nach kurzer Zeit, obwohl sie nur mit Wasser in Berührung kamen, schon nach geraumer Zeit sich unansehnlich braun verfärben. Ein weiteres Produkt das innerlich ausgehöhlt, oder soll ich sagen mit Wasser ausgefüllt wird, ist die sicherlich allerseits bekannte Schmierseife (in D-Land Goldseife/Grüne Seife), die ein altbekanntes einfaches Putzmittel für den Haushalt ist und sich hervorragend für naturbelassene Holzböden eignet. Nach einigem Suchen in verschieden S-Märkten konnte ich sie in einem Kilo-Gebinde finden. Nachdem ich sie nun schon eine Weile im Vorrat stehen hatte, ergab sich für sie die Chance, sich im realen Einsatz zu bewähren. Ich überprüfte den Geruch (etwas anders als die Erinnerung), die Konsistenz und die Ergiebigkeit. Aber mich traf der Schock aus heiterem Himmel, als ich wie früher vier Finger der rechten Hand in den Eimer steckte um eine bestimmte Menge in das heiße Wasser zu geben. Nicht nur, dass die gefühlte Ergiebigkeit die Halbe war, sondern durch diesen mechanischen Eingriff bildete sich von der Schmierseife selbst eine Wasserpfütze im entstandenen Hohlraum, D.h. irgend ein Prozesschemiker hatte die Aufgabe, soviel Wasser wie möglich zu binden und so wenig wie möglich Seife (Pflanzenfett/Abfallfett) zu binden. Das Ergebnis: Ich kriege für ca. 2,99€ immer mehr Wasser.
Ich führe die Liste solcher Beobachtungen nicht weiter aus, statt dessen freue ich mich an den Schneeflocken, die schon seit Jahrtausenden gratis und in gleicher Qualität auf die Erde niederfallen.
Mit herrlichen warmen Herbsttagen geht der Oktober seinem Ende entgegen. Ich sitze an der Sonnenseite und schreib diese Zeilen, dabei ist es mir physikalisch sehr warm ums Herz. Diese Woche feierte Österreich seinen Nationalfeiertag, allerdings ohne einen gewählten Bundespräsidenten, da die letzten Wahlen gelinde gesagt Unregelmäßigkeiten aufwiesen und sich das oberste Gericht genötigt sah, um eine Wiederholung der Wahl zu bitten.
Ich beschäftigte mich damit, eine neu erstandene Handhobelmaschine so umzubauen, dass ich mit ihr neue Balken so bearbeiten kann (rustikal), dass ich die Balken zwischen die alten Balken legen kann, ohne dass sie ins Auge stechen. Diese Lösung ergibt sich daraus, dass die bestehenden Balkenabstände zwischen dem Raum der Stille und der zukünftigen Dachferienwohnung zu groß sind, um die notwendige Schalldämmung zu erreichen.
Auch innen sind bei den neuen Dachgauben verschiedene Details zu lösen, die eben aufwendig herzustellen sind. Täglich heize ich nun der Küchenhexe ein, die in der Baukantine eine wohlige Wärme erzeugt.
Auch dieses Jahr blüht ein Schlüsselblümchen wie schon letztes Jahr zu dieser Jahreszeit und kündigt den Frühling (?) an.
Wieder einmal bin ich an einer Hobelmaschine dran, die ich gerne erwerben möchte und die für einen anständigen Preis zu haben wäre. Auch die Entfernung zu ihrem jetzigen Standort wäre optimal. Leider ist sie schon reserviert bis Montag. Schaumer mal.
Das war eine Arbeit!! 4000mal Dachpfanne stapeln, zirka die Hälfte direkt auf der Nordseite verteilen, zirka 2000 auf dem Dachboden stapeln und danach mit Spachtel, Drahtbürste und Stemmeisen von Moos, Flechten und Algen befreien. Danach wieder stapeln und zur gegebenen Zeit auf dem Dach (Südseite) als 5er Paket verteilen. Davon die Hälfte (1000Stk.) der Dachpfannen mussten wir nach den verschiedenen Breiten (18/18,5/19 cm) sortieren und bündeln. Dann wurden sie von Michael und Edgar verlegt und einzeln zusammengestellt und von mir zugeschnitten. Um es positiv auszudrücken sind die alten Dachpfannen sehr lebendig, manchmal lag eine erst nach dem dritten Versuch einigermaßen passabel an ihrer Stelle. Es zeigte sich, dass wir das Geld nicht aus dem Tal zu einem Konzern gelenkt hatten, sondern dass das Geld beim örtlichen Handwerk landete (Arbeitsstunden). Durch die Verwendung der angeschlagenen Dachpfannen auf der nächst niederen Verwendungsebene als Schalldämmelement konnten konkret die Entsorgungstonnen reduziert werden. Im Sinne des sparsamen Umgangs mit Ressourcen und der Förderung der regionalen Wirtschaft kann sich die Aktion "Wiederverwendung der alten Dachpfannen" als Vorzeigeprojekt sehen lassen.
Nach kurzem Ruhen geht es nächste Woche dann mit Michael an die Wände des Anbaus. Wie auf den Fotos erkennbar haben wir die Dachpfannen in diesem Bereich noch nicht Verlegt, falls wir noch einmal diesen Teil des Dachs anheben müssten. Geplant ist, dass wir die Außenwände soweit fertig stellen, dass ich sie nur noch mit Isocell verfüllen muss und danach die Lärchenaußenverschalung anbringen muss. Das Holz dafür wird im Sägewerk (Muggler Franz) zur Zeit zurecht geschnitten. Des Weiteren stehen nun mannigfache Innenarbeiten während der Wintermonate an. Ein Teil meiner Arbeit ist zum Beispiel, das Feuer im Küchenherd am Laufen zu halten, um die Baukantine warm zu halten. Beim Verbauen des Bauholzes ist über den Sommer reichlich Feuerholz angefallen, das ich jetzt nur noch reinschmeißen muss.
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich an der warmen Sonne und ziehe mit tiefen Atemzügen und dabei ganz Ohr die friedliche Sonntagsstimmung genießerisch in mich hinein.
Auf der Baustelle geht es nun in etwas langsameren Schritten vorwärts. Ich war dabei, den schallabsorbierenden Blindboden in der zukünftigen Vereinswohnung zu bauen und zusammenzuzimmern. Dabei verräumte und beseitigte ich einigen Unrat, aber auch historische Gegenstände: Das Ganze vermittelt nun gleich einen aufgeräumten Eindruck.
Als sich in letzter Zeit die nicht in der Höhe geplanten Baunebenkosten auftürmten, schaute ich einige Zeit etwas bange in die Liquiditätszukunft des Auszeithauses, aber dann flogen die 10‘000er nur so auf das Konto des Vereins Auszeithaus-Auders. So stecken nun schon mehr als 220‘00€ im Projekt Auszeithaus durch Vereinsmtglieder, die dadurch das Projekt mit vollen Kräften unterstützen. Für mich als Projektleiter und Ausführer ist das natürlich sehr sehr erfreulich und lässt den Verein und mich zuversichtlich in die Zukunft schauen. Mehr noch: es gibt die Gewissheit, dass die Idee Auszeithaus den Zeitgeist trifft und einem evidenten Bedürfnis von vielen Menschen entspricht. Das gibt Mut und Kraft.
Am Dienstag waren Michael und Edgar hier und wir arbeiteten am Dach weiter. So konnten wir den Dachdurchbruch des Schornsteins dicht machen und mit den neuen Dachpfannen die Gauben decken.
Auf dem Dachboden über dem Hausteil machte ich mich daran, einen Zwischenboden zu verlegen, was sich aber wegen der durchhängenden Träm als sehr arbeitsaufwändig erweist. So muss ich die Schalbretter über und dann zwischen die Träm nivellieren. Damit aber zwischen dem klassischen Blindboden und dem neuen Zwischenboden kein Hohlraum entsteht, machte ich mir lange Gedanken, wie ich eine machbare Schalldämmung erreichen kann? Ich dachte an ein Sägemahl-Sand-Kalkgemisch, mit Hilfe dessen eine Verbesserung der Schalldämmung zu erreichen wäre (aber aufwendig). Dann, nach langem Forschen, Entwickeln und der Befragung der Physik, gelang mir der Durchbruch.. Dabei kann ich die alten und zerbrochenen Dachpfannen wieder verwenden. Der Aufbau sieht folgendermaßen aus: bestehender Blindboden, Cellulose-flocken, Trümmer der Dachpfannen und wieder Cellulose-flocken. So kann also die Masse schwingen und Schallwellen absorbieren (genial oder?).
Freitags und Samstags brachte ich die Schalung (Verkleidung) an den Seitenwänden der Gauben an. Auch bei dieser Arbeit merkte ich, wie aufwendig Dachgauben sind. Zur Zeit kann man die Unterkonstruktion und die div. Anschlüsse (Unterdach, Zinkbleche und Dachpfannen) sehen und sich ausmalen, dass sie auch Baukosten verursachen.
Seit dem Sommer hat sich bei mir eingebürgert, dass ich jeden Samstag auch voll arbeite. Was natürlich nicht meinem Ideal entspricht. Nur sehe ich auch wieder die Winterzeit kommen, in der das Tempo des Baufortschritts langsamer wird und ich Zeit zur Muße und Besinnung haben werde. Ihr, meine lieben Leser, werdet das daran merken, dass ich mehr und öfters im Blog schreiben werde.
So stand diese Woche unter dem Zeichen des Schornsteins. Was im Stall noch einfach anfing, da ich die Mantelsteine mit der Schwerkraft nach unten bringen konnte, gestaltete sich mit der wachsenden Höhe des Schornsteins zunehmend schwieriger. So montierte ich einen Flaschenzug (so etwas womit Mann Flaschen ziehen kann) mit einer Rolle. Beim Aufbau des Kamins (10m) verwendete ich eine Umlenkrolle, mit Hilfe von Jerry und der Schwerkraft konnten wir die Mantelsteine sachte auf das jeweilige Mörtelbett absenken. So wuchs der Kamin Stück um Stück dem Himmel entgegen.
Als aber am Feierabend Michael mit den neuen Dachpfannen (Gauben) ankam, mussten wir (Michael, Peter und ich) uns ganz gehörig ins Zeug legen und gegen die Schwerkraft arbeiten um sie alle aufs Dach zu hieven.
Eine weitere Baustelle ist ja der Brunnen und der Riedelplatz mit dem Übergang zur Straße. Darüber wollte ich mich mit dem Bürgermeister reden, da die Gemeinde einen angeschrägten Bordstein vorsah mit dem aber überhaupt keine ästhetischen Anforderungen vor Ort brüchsichtigt wurden/werden. Zumal die Idee des Riedelplatzes ist, dass damit ein Lebensraum gestaltet werden soll, der zum Verweilen einlädt und nicht nur dem Straßenverkehr huldigt, was wir in den letzten 50 Jahren Allerorten reichlich getan haben. Mit dem Ergebnis, dass uns den Menschen der Lebensraum (Piazza) um Gemeinschaft zu leben und erleben nun überall fehlt. Nach dem ich dem Bürgermeister den Wunsch vorgetragen hatte, lud er mich am Dienstag Abend zur Gemeinderatssitzung ein, was ich gerne annahm.
Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung entzündete sich im Riedel eine heftige Diskussion, ob die Gemeinde (Gemeinderat) die gewünschte Lösung genehmigen würde. Die Stimmung war so, dass die Gemeinde uns nicht entgegen kommen würde, es entwickelten sich auch wilde Spekulationen, den ich vehement entgegen trat. Ich meinte wir sollen es versuchen und vielleicht gelingt es uns, die Mehrheit im Gemeinderat für die Gestaltung von Lebensraum zu überzeugen. Peter der Nachbar, Manuela die auch im Gemeinderat sitzt und ich wurden delegiert die Sache zu vertreten.
Das Ergebnis war, dass es uns nicht gelang die Mehrheit von unserem Projekt Lebensraum in Auders zu überzeugen. Statt dessen wurde ein sogenannter Kompromissvorschlag genehmigt, der den abgeschrägten Randstein vorsieht und von der Gemeinde eingebaut wird oder den gewünschten Dreisteinrand den aber selbst zu versetzen und zu bezahlen. So waren denn die Reaktionen der Beteiligten in Auders absehbar. „Ich hab es dir gesagt!!“ Mich schmerzt zwar die Tatsache, dass es uns nicht gelungen ist eine ästhetische und Lebensraum bietende Lösung zu erreichen. Statt dessen wird nun das gemacht, was wir seit 50 Jahren gemacht haben, alles zum Wohl des Straßenverkehrs. Auch beschleicht mich das Gefühl, dass bei dieser Angelegenheit ganz andere Gefühle und Faktoren hineinspielten. Nun heißt es das Beste daraus zu machen und das Band der Liebe nicht reißen zu lassen, gegenüber den die eine andere Meinung oder Ansicht vertreten. Für mich ist das Ziel und die Bestimmung, dass der Platz mit Brunnen, durch Gemeinschaft mit Leben gefüllt wird.
Es lebe die Piazza del Auders
Eigentlich fing alles gut an, Michael arbeitet für zwei Wochen auf eine anderen Baustelle, daher hatte ich diese Woche Zeit weg zuräumen, Holz zu sägen, Bestellungen zu tätigen, Telefonate zu erledigen und vorbereitende Arbeiten zu machen. So traf ich mich mit dem Energieberater Eckhart und wir besprachen die verschiedenen Bauteile und die thermischen Maßnahmen die geplant sind. Daraus sollte ein Energienachweis werden, der eine Voraussetzung die Baugenehmigung ist. Ich hatte die Befürchtung, dass wir für das Haus nicht den notwendigen Wert erreichen, da ja im Bestand keine Außendämmung vorgesehen ist. Eckhart sah die ganze Sache etwas optimistischer, da wir ja im Ausbauteil mit dem vorgesehen Konstruktionsaufbau sehr gute Dämmwerte erreichen. So war es dann auch, der errechnete Gesamtenergie bedarf pro m² Wohnfläche unterschreitet den geforderten Wert um 20%. Das ist sehr gut und zeigt dass der Planer des Auszeithauses sehr gute Arbeit geleistet hat.
Eine weitere Vorarbeit für den Winter war eine provisorische Tür von dem zukünftigen Treppenhaus in das OG des Auszeitbereichs. Dadurch sind diese Räume windmässig abgeschlossen und kühlen im Winter weniger aus und so muss ich dann im EG mit der Küchenhexe weniger heizen.
Das Experiment der Woche war die Balkensäge in eine Diamantsäge umzubauen und damit das Loch in die Betondecke zum Stall für den Schornstein zu sägen. Da hieß das dafür gekaufte Diamantblatt einzubauen und einen Wasseranschluss in das Gehäuse einzubauen, damit ein sogenannter Nass schnitt möglich ist. Besondere Bedeutung kommt dieses Experiment dadurch, dass es im Kleinen das ist, was dann irgendwann mit der gesamten Betondecke geschehen wird, da sie ja ausgebrochen wird damit 30cm Höher eine Balkendecke eingebaut werden kann. Das Experiment verlief sehr erfolgreich und es zeigte sich, dass es mit vertretbarem Aufwand möglich ist, in einer Gewaltaktion und vielen Helfern die 40m² Hohlsteindecke auszubrechen.
Dann kam der schwarze Donnerstag. Im OG ist ein Holzfußboden der für den den Schornstein aufgesägt werden musste. Mit der Tauchkreissäge machte ich mich daran Dreiseiten zu sägen und eine Seite war mit dem Abschluss der Holzdiele identisch. Als ich zwei Schnitte erfolgreich ausgeführt hatte, lagen die Holzteile unverändert da. Ich legte ohne eine Überlegung die Tauschsäge darauf, dann gaben die abgeschnitten Bretter nach und die Säge landete zwei Stockwerke tiefer auf dem Stallboden.
!!!!!!Scheibenkleister!!!! Es zeigte sich gleich als ich sie in die Hand nahm die Gute ist über dem Jordan. Im Internet suchte ich nach dem Aluminiumspritzgehäuse als Ersatzteil. Leider hat der real existierende -kapitalismus kein Interesse an so einem Teil, zu mal ja nicht jeden Tag ein Tauchkreissäge auf einen Stallboden fällt. Was er mir aber bieten kann, ist dass ich zu einem sehr günstigen Preis eine Neue erwerben kann. Sie bestellen, gleich bezahlen und in drei Tagen sie vor der Stalltür in Empfang nehme.
Am Samstag wollte ich noch im Anbau die Verstärkungshölzer an die Sparren anbringen.
Dazu musste ich Arbeitsbühnen bauen. Diese aufzubauen und sie wieder abzubauen dauerte etwa 3 Stunden, die Verstärkungshölzer anzubringen dauert nicht mal eine Stunde. Im Übrigen genieße ich die herrlichen und warmen Herbsttage und ernte die sonnen gewärmten Tomaten.
Nun scheinen die herrlich warmen sonnigen Herbsttage vorbei zu sein. Heute kam Peter ein weiterer Nachbar mit diesem Namen, mit seinem Minibagger und buddelte den Graben (eher ein Loch) für die neue Wasserzuleitung des neuen Riedelbrunnens. Stephan teilte mir mit, dass der Brunnen und die Steine für den Platz schon bestellt seien. Mit dem Aushubmaterial füllten wir ein Gelände auf.
Donnerstag war ein Spengler auf dem Dach, der bereit ist der Sparvariante (möglichst viel der Verblechung und der Dachrinnen wieder zu verwenden) mit zu arbeiten. Die Vorüberlegungen von Michael zeigten sich als gute Lösung, so dass die restlichen Spenglerarbeiten problemlos von Martin gemacht werden können. Michael arbeitet die nächsten zwei Wochen an einem anderen Auftrag, so dass ich in nächster Zeit dringend notwendige Materialbestellungen tätigen kann. Verschieden Vor- und Nebenarbeiten werde ich prompt erledigen. So werde ich hoffentlich endlich auch wieder dazukommen, in Imst diverse Einkäufe zu tätigen. Auf dem Gelände vom Auszeithaus die Holzstapel zu sortieren, zu schichten und Brennholz kurz sägen. Auch hoffe ich, dass er mir gelingt, angesichts der anstehenden Arbeiten weniger zu arbeiten.
Sobald Michael wieder kommt, werden wir mit dem bis dahin hoffentlich gesägten und angelieferten Holz die Wände vom Vorbau erstellen und verkleiden. Danach wenn wir die fehlenden Schneehacken und die notwendigen Dachpfannen organisieren konnten, das Dach eindecken, dann kann auch mein wunderbares selbst gebautes Holzgerüst abgebaut werden. Das Liebe ich am Holz so, Mann sieht die Aufgabe z.B. ein Gerüst muss her, dann geht Mann mit der Idee an den verschieden Holzlagern vorbei, sammelt Resthölzer und schon beginnt das messen, Sägen und Schrauben. Einige Stunden später steht ein sicheres Gerüst am Anbau, dazu noch die Gewissheit zu haben, dass die Kanthölzer, Bretter und Schrauben danach einer weiteren Verwendung zugeführt werden können.
Zur Zeit verhält es sich bei mir so beim Bauen am Auszeithaus: Wenn es was zu berichten gibt dann bin ich am Feierabend zu müde um zu schreiben. Wenn Abends nicht zu Müde bin um zu schreiben, gibt es nichts Interessante zu beschreiben (Umräumen, wegräumen, Brennholz stapeln, Arbeitsflächen freimachen, Kalk ansetzen, Abklärungen für den neuen Schornstein, Gespräche mit den Nachbarn usw.
Das ganze Leben wird vom Dach bestimmt.
Diese Woche arbeiteten Michael und ich am Dach auf der Gaubenseite. Donnerstag und Freitag führte Michael als lizensierter Bergführer seine Verwandten bei einer Bergwanderung an. So konnte ich bei sommerlichem Wetter und Temperaturen Arbeiten im Schatten durchführen. Ich frage mich gerade, ob es besondere Vorkommnisse diese Woche gab, von denen zu berichten es sich lohnen würde? Wüsste ich nicht, dass vom Arbeiten her wieder eine gemächliche Phase kommen wird, würde ich zur Zeit viel zu viel Arbeiten. Zumal ich Michael den Zimmermann immer wieder ermahne, so zu arbeiten, dass er in 20 Jahren immer noch arbeiten kann.
In der Dachinnenseite brachte ich die Sparren-Aufdoppelung an, um wie auf der anderen Seite des bestehenden Satteldachs die Dachkonstruktion zu versteifen. Zusammen mit der neu eingebrachten Firstpfette und den Zangen steht das Dach wie eine Eins.
Auf der Problemseite steht natürlich immer wieder die Liquidität des Baukontos. Da ich diesbezüglich immer schon einige Monate weiter planen muss und 100% gewährleistet werden muss, dass die Handwerker und Lieferanten bezahlt werden können müssen. Abends bin ich meisten zu müde, um die dringenden Mails an potenzielle Vereinsmitglieder und Darlehensgeber/innen zu schreiben. Diesbezüglich besteht Handlungsbedarf. Vielleicht befindet sich Jemand unter meinen lieben Leser, der evtl. bereit wäre, durch eine Dahrlehen das Auszeithaus-Projekt zu unterstützen. Als Lohn gibts die zufriedenmachende Gewissheit, mitgeholfen zu haben, das Auszeithaus aus der Taufe zu heben.
Samstag war wieder ein Gedränge auf dem Bau, der Spengler, der Trockenbauer, der Zimmermann und das Aufräumteam waren alle auf der Baustelle. Zum Glück in Personalunion mit Franz, sonst wären sie sicherlich einander auf den Füßen rum getrampelt. Für den Sonntag haben sich Ursel und Günter zum Besuch angekündigt, worüber ich mich herzlich freue. Im Riedel sind nun alle Bauern und Nebenerwerbsbauern mit den ömthen fertig, die Erleichterung ist förmlich in der Luft zu spüren und auch akustisch (Traktorengeräusche) hört sich der Riedel jetzt anders an.
Am Tag an dem wir Schutzgeld bezahlen mussten.
Liebe Leser, diese Woche war geprägt durch große Fortschritte bei den Dacharbeiten. Vornehmlich wurden diese möglich durch den Arbeitseinsatz von Michi und Georg. Michi war ein holzarbeitsengangierter Montessorischüler, den ich als Erdkind kennenlernen durfte. Georg ist Rentner und gibt ehrenamtlich sehr phantasiereichen Werkuntericht in der Monti. Diese zwei arbeiteten engagiert und im Tempo von Michael dem Zimmermann von Dienstag bis Freitag. Es ist keine Übertreibung - ohne ihre Mitarbeit wären die Bauarbeiten noch nicht soweit gediehen. Zu allem Überfluss arbeiteten beide für Kost und Logie (Schlaflager auf der Baustelle). Die Fotos zeigen eigentlich alles, so dass es keiner weiteren Worte bedarf.
Zwei Erlebnisse dieser Woche möchte ich noch hervorheben: Weihrauchschwingen mit kleinem Hund und Schutzgeld Zahlung. Als ich Freitags zu Zimmer fuhr und relativ schnell um die Kurve zum Haus fuhr, bot sich mir ein skurriles Bild, das ich Anfangs nicht einordnen konnte. Ich fuhr also zügig um die Kurve und für einen kurzen Augenblick, da ich gleich auf das Gelände des Hauses bog, tauchte in meinem Gesichtsfeld ein Junge auf, der mit dem Handy telefoniert und dabei einen kleinen Hund mit der Leine wie ein Weihrauchgefäß hin und her schwenkte. Ich erzählte es Frieda, meiner Zimmervermieterin, darauf machte sie sich auf den Weg und sah noch immer das gleiche Szenario. Zuerst traute ich meiner Wahrnehmung nicht, denn die Erklärung, die sich in meinen Gedanken aufdrängte: Es war doch nur ein Kuscheltier. Aber Frieda als unabhängige Instanz bestätigte, dass es sich bei dem vom Jungen geschwungenen Ding tatsächlich um einen Hund handelte.
Nun die Geschichte mit dem Schutzgeld. Am Freitag Abend rief ein Mann auf dem Gelände Hallo Hallo. Er stellte sich als Mann vor, der Messer und Werkzeug schleifen würde, aber vor allem redete er davon, dass er die Werkzeuge härten würde. Er fragte, ob wir etwas zum Schleifen hätten? Ich versuchte, die Situation einzuschätzen, und als wir ums Haus gingen, pfiff er plötzlich vor sich hin. Das machte mich sofort skeptisch und ich deutete dies als Zeichen für einen Kumpel. Damit fing ich an, ihn abzuwimmeln, aber er redete und redete in einem fort. Dann kam Michael dazu und zeigte sich offen, ich ging durchs Haus um evtl. einen Spion zu entdecken. Als ich die Runde gemacht hatte, redeten Michael und der Zigeuner (so bezeichnete er sich später selbst) schon von einem gratis Test seiner Schärf- und Härtekunst. Michael gab ihm versuchsweise ein Beil und einen Bohrer mit, und er versprach, sie am Nachmittag wieder zu bringen. Am Nachmittag stand der Zigeuner mit neuerem Mercedes wieder da und forderte Michael auf, mit dem gehärteten Beil auf ein Winkeleisen einzuschlagen und siehe da, es wies kaum eine Spur auf. So gaben wir dann sechs Bohrer, ein Stemmeisen, zwei Betonmeißel, eine Kettensägekette und ein Hartmetall bestücktes Sägeblatt mit. Ich versuchte ständig, einen verbindlichen Preis zu vereinbaren, aber er belaberte uns unaufhörlich Er fuhr von dannen und versprach, er würde Morgen um 9Uhr alles gehärtet wieder zurück bringen. Daher sagte Michael, er würde morgen, am Samstag, auch zum Arbeiten kommen. Samstags um ca. 9Uhr kam er mit einem Kumpanen wieder an. Michael und ich ahnten und wussten zu der Zeit, dass wir betrügerischen Zigeunern auf den Leim gegangen waren. Michael hatte sich im Internet schlau gemacht und war bereit, nichts zu zahlen. Wie erwartet nannte er anfangs eine absurde Summe von 750€. Dann gingen die zwei Betrüger Richtung Mercedes und der Eine sagte, du willst nichts bezahlen? Aber vergiss nicht, wir sind Zigeuner und denen bleibt man nichts schuldig. Bei diesem Satz war mir klar, dass wir für unser Hab und Gut nun wohl oder übel Schutzgeld bezahlen mussten. Die Schutzgeld-/Versicherungssumme war angesichts der Tatsache, dass eine Handkreissäge schon doppelt soviel kostet, im erträglichen Rahmen.
Mariä Himmelfahrt 15. August 2016
Viel geschaffen.
Nun nehme ich mir die Zeit, über die letzte Woche zu berichten.
Abbund der Rafen, Sparren und Balken für die Dachgauben.
Dachpfannen abbürsten, den 1100ersten.
Besuche und Bausegen.
Anbau anheben.
Firstpfette eingeschoben.
Die Woche war eher regnerisch und daher war es praktisch, dass Michael der Zimmermann unter Dach die verschiedenen Balken, Sparren und Pfetten abbinden, d.h. ablängen, hobeln (da wo notwendig), div. Zapfverbindungen sägen und stemmen konnte. Dabei kamen die große Handkreissäge und der Zimmermannshobel, den ich für die Bauma8nahmen erstanden hatte, zum Einsatz.
Auch diese Woche mussten Dachpfannen abgebürstet, sortiert und ausgemustert werden. Dafür engagierte ich Jèrrèmie, einen Nachbarsjungen, der so in seinen Ferien etwas verdienen kann. So bleibt auch dieses Geld im Tal und bringt Wirtschaftskraft.
Am Sonntag erschien Familie Schorsch aus Lübeck plötzlich vor meiner Zimmertür und sie luden mich zum Wandern ein. Vom Kaunerberg wanderten wir zu einer Almhütte, auf der gerade ein hudel dudel Fest stattfand und mir die Bergruhe raubte. Es war aber für mich sonst eine angenehme und schöne Wanderung mit ausgiebigen Gesprächen und Austausch.
Für Michael und mich wurde in dieser Woche der tägliche Cappuccino zum festen Ritual und wir tauschten uns nicht nur über die Arbeit aus. In dieser Woche wollten wir auch die zwei Firstpfetten auf den Spitzboden bringen, dies sollte Markus mit seinem Kranwagen machen. Dann ging es auch noch darum, dass die für die nächsten Arbeiten notwendigen Hölzer von Muggler Franz gesägt werden sollten. Michael fuhr dazu zum Sägewerk von Franz. Ich hatte auf der Gemeinde noch einen Termin, dabei wurde mir mitgeteilt, dass das Gerüst für den Viehtransport, der demnächst erfolgen würde, zu weit in der Straße stehe und ich es demnächst entfernen müsste. Dies führte bei uns zu einer gewissen Aufregung, klang es doch so, als ob es schon nächste Woche weg müsste.
Am Sonntag traf ich auf dem Schützenfest den Bauern, zu dem der besagte Viehtransporter fahren müsste. Er meinte, dass erst Mitte September die Rinder von der Alm gebracht würden. Daher war ich erleichtert, als er mir diese Mitteilung machte, denn wir bauen das Gerüst Ende August ab. Nur ruhig Blut, alles im grünen Bereich.
Mittwoch Vormittag kam Schorsch auf die Baustelle gestürmt und meinte, dass heute eine Haussegnung stattfinden würde. Dazu muss noch gesagt werden, dass Schorsch mit seinen Kollegen vom BGS (Bundesgrenzschutz) in Arzl Familienferien macht und dass sein Chef, der Seelsorger vom Dienst, dabei ist. Ohne weitere Absprache brachte Michael nach seiner Mittagspause Blumen und eine Flasche Schnaps für den Haussegen mit. Nachdem ich allen das Haus gezeigt und erklärt hatte, fand dann die Zeremonie der Bausegnung statt. Michael verteilte den Spiritus in Form eines von seinem verstorbenen Vater hergestellten Birnschnapses. Dass ich mein Glas mit Wasser gefüllt hatte, fiel optisch nicht weiter auf.
Am Freitag wurde es etwas hektisch, da Nachmittags Markus kommen wollte, um die Firstpfetten auf den Spitzboden zu hieven und weiteres Holz aufs Dach zu heben. Michael und ich fanden auch noch Zeit, um den Anbau um 14cm anzuheben. Mit Stockwinden und Anheber hoben wir das Vordach an. Dies ist notwendig, damit wir bei den Fenstern eine anständige Sturzhöhe haben werden (wegen euch großen Freunden und den Menschen, die immer länger werden).
Dann kam der aufregende Moment, die Firstpfetten auf den Spitzboden zu heben. Es klappte erstaunlich gut und auf den Rollen schoben wir die Firstpfette einfach zur gegenüberliegenden Giebelwand. Dann machte sich Markus wieder auf und davon mit seinem Kranwagen.
Dann musste ich feststellen, dass ich eine arme Sau bin, da zwar für die nächsten Tage sonniges Wetter angekündigt wurde, aber keine Handwerker, die arbeiten, sondern das verlängerte Wochenende (Montag Mariä Himmelfahrt) lieber mit der Familie verbringen wollten, statt das Dach aufzudecken und zu arbeiten. Ja was sach ich dazu? Eine arme Sau.
Ökologisch sinnvoll, wirtschaftlich passabel.
Wie das Foto zeigt, ist jede Dachpfanne unterschiedlich beschichtet, durch Algen, Flechten und Moose. So erhalten auch alle Dachpfannen eine Individuelle Behandlung, die Guten aufs Tischchen, die Schlechten Müldchen. Dann wird der Gesamtzustand und der Befall analysiert und die entsprechende Behandlungsmethode bestimmt. Dabei kommen der speziell angefertigte Rundspachtel, zwei verschiedene Drahtbürsten und ein zweckentfremdetes Stemmeisen zum Einsatz und nicht zu vergessen: Manneskraft. Diese individuelle Behandlung habe ich nun schon an 750 Individuen mit 100%igem Erfolg durchgeführt, so dass auch die Restlichen die gleiche Behandlung erfahren dürfen. Diese etwas stumpfe Arbeit macht natürlich nur in einem übergeordneten Zusammenhang Sinn. Diese Dachpfannen lagen nun schon 80 Jahren ruhig auf dem Dach und es ist möglich, dass sie nach der erfolgreichen Behandlung ihr Hundertjähriges auf dem Dach des Auszeithauses erleben dürfen. Dies ist ökologisch sinnvoll und spart Ressourcen und Energie. Wenn ich eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit dieser Aktion anstelle, so zeigt es sich, dass ich zur Reinigung der 1500 Dachpfannen etwa 60 Arbeitsstunden dafür aufwenden muss. Dem gegenüber stehen die Kosten für die Beschaffung von neuen Dachpfannen, etwa 1,20€ pro Pfanne auf die Baustelle gebracht, d.h. 1800€ konnten rechnerisch so eingespart werden.
Diese Woche kam Michael der Zimmermann nicht, da er andere Arbeiten erledigen konnte. Zumal das Wetter nicht geeignet war, das Dach abzudecken und mit offenem Dach die notwendigen Arbeiten auszuführen. So konnte ich flankierende Arbeiten ausführen, Bretter schichten und sortieren, auch gewisse arbeitsvorbereitende Arbeiten waren dabei.
Vorgestern gegen Abend stand Christoph mit Sohn plötzlich vor meinem Zimmer. Als Erstes speisten wir im Pitzhof, dann bereiteten wir für sie das Nachtlager vor. Ich war schon müde und ich bat darum, mich in mein Gemach zurück ziehen zu dürfen. Morgens, als ich ankam, war Christoph schon bereit, Frühstückssachen im Dorf einzukaufen. Nach dem Frühstück fragte ich sie, ob sie mir noch helfen würden, die restlichen Lärchenbalken aufs Dach vom Carport zu legen, zu schieben, zu hieven, da sie doch recht schwer sind. Danach machten sie sich mit ihren Motorrädern auch schon wieder auf den Heimweg.
Dienstag verputzten wir bei Peter in einer Nacht und Nebel Aktion noch das neue Bad mit Edelputz. Um 23 Uhr waren wir soweit und ich war fertisch, als ich durch die Nacht zu meinem Gemach fuhr, aber zufrieden, dass auch diese Baustelle dadurch ihrer Fertigstellung einen Riesenschritt näher kam.
Auch die vergange Woche war arbeits- und ereignisreich. Montags passte ich die alten Dachrinnen ein, befestigte sie gegenseitig, verkürzte sie und setzte neue Endkappen drauf. Mit Kraft und Tricks sitzt sie wieder wie eh und je. Dann räumte ich den Dachboden auf, sortierte Hölzer, Abfälle und beseitigte einen Teil des allgegenwärtigen Staubes. Sonntagabend stellte Markus einen Hänger voll mit gesägten Holz auf den Platz, dies bedeutete Platz dafür zu schaffen und Lagerhölzer vorzubereiten.
Dienstag kamen Hannes und Joli zu Besuch. Abends wurde in der Baukantine gekocht und gegessen. Am Mittwoch machte ich mich schon mal daran, Dachpfannen zu reinigen, d.h. sie auf gute Arbeitshöhe zu legen, sie mit dem Spachtel mechanisch von Flechten und Moos zu befreien, dann alle Fugen, Falze und Seiten mit der Drahtbürste gründlich zu reinigen. Ich muss wohl nicht erzählen, dass dies eine eintönige Arbeit ist - mit der Aussicht, 2000 Stück in gleicher Weise behandeln zu müssen. Schon nach kurzer Zeit ergibt der Dreisatz einen Arbeitsaufwand von ca. 6 Arbeitstagen für eine Person. Joli wollte gerne, dass wir mit ihr noch etwas unternehmen. Ich riss mich von meiner wunderbaren Pfannenputzarbeit los und wir fuhren zu Sägemeister Muggler Franz, um das Sägewerk anzuschauen. In der Nähe hatte Werner der Künstler eine Steinmühle gebaut, die mit Wasserkraft betrieben wird. Anschließend besuchten wir den Erbauer, der uns seine Kunst in seinem Haus zeigte. Joli begeisterte sich für seine Steinkugeln und sie verabredeten, dass sie sich beim nächsten Besuch selbst eine solche Steinkugel herstellen darf.
Donnerstag ging es nun richtig los mit dem Dachpfannenputzen. Hannes half mir, die Dachpfannen über eine Rutsche vom Spitzboden runter zu holen. Ich bin von dem Zustand der 80jährigen Dachpfannen begeistert. Nach dem Reinigen machen sie den Eindruck, in der Mitte ihres Lebens zu stehen. Von der Ökobilanz her gesehen sicherlich eine gute Entscheidung, sie wieder zu verwenden. Von den Kosten her gesehen sicherlich auch richtig, wenn die Reinigung und Einbau nicht von Handwerkern geleistet werden muss. Warum wegwerfen, wenn sie noch einmal so lange halten?
Kaum fuhren Joli und Hannes los, so kam Markus mit seinem Kranwagen an, um die Bretter, Balken, Dachlatten und Schalung vom Hänger runter zu laden. Wir versuchten, sie nach ihren Formaten zu sortieren. Auch hievten wir welche auf den Dachboden, der nun wieder reichlich Platz bot. Nun liegen überall, wo man hinschaut, Hölzer Hölzer…
Freitag sortierte und stapelte ich die verschiedenen Bretter, Kanthölzer, Schalbretter und dergleichen. Bei der Lieferung waren auch Lärchenbretter und Lärchenkanthölzer dabei. Ich räumte soweit auf, dass ich ruhigen Gewissens ins Wochenende gehen konnte.
Gestern baute Michael und Hannes die Dachfenster ein, wurden aber dabei von Regenschauern unterbrochen. Ich unterstützte sie im Hintergrund dur Aufräumarbeiten, Schutt- und Holzrestebeseitigung. Besonders spannend war auch, ob es mir ohne übermäßige Schwierigkeiten die Dachrinnen wieder einzubauen? Nach einigen Anpassungsarbeiten und Getüftel, zeigte sich die Aufgabe als machbar. Nun muss ich nur noch die notwendigen Materialien und Werkzeuge organisieren und die neue/alte Dachrinne kann ihrer Aufgabe wieder gerecht werden. Auch bei diesen Sanierungsarbeiten stehen immer wieder die fragen der Machbarkeit und Schonung von Ressourcen im Zentrum. Ist es möglich, sinnvoll, machbar, ökonomisch und ökologisch, die alten (Zinkbleche ca. 15 Jahre, Dachpfannen ca. 80 Jahre) Dacheinfassungen (Windfeder) wieder zu verwenden oder gibt es zur Aussage der Fachleute: Das Lohnt sich doch nicht, dann musst du es aber in 20 Jahren machen, keine Alternative? Was dabei kaum berücksichtigt wird, dass sich die Aufgabe, Funktion der Dachpfannen auf dem neuen Unterdach gewaltig geändert hat. Sie sind praktisch zum Sonnenschutz für die Unterdachfolie degradiert worden. Das Unterdach (Holzschalung, Unterdachfolie) ist so aufgebaut und verarbeitet (Stöße verklebt), dass es die Funktion der Wasserableitung und Dichtheit übernehmen kann.
Gegen Abend hatte ich mit dem Vermesser, den betroffenen Nachbarn (Heinz, Bernhard und Bürgermeister für die Gemeinde) einen Termin. Die kleinen Anpassungen der Grenzpunkte mussten vor Ort mit den Betroffenen besprochen und abgesegnet werden. Dabei giung es auch noch um zwei Dienstbarkeiten die in diesem Zuge festgelegt werden sollten. Die eine Dienstbarkeit betrifft den Nachbar Bernhard. Um aus seinem Unterstand mit dem Ladewagen herausfahren zu können, muss er auf Grund der vorhandenen örtlichen Verhältnissen über zwei Parzellen des Auszeithauses fahren (ca. auf 3m 1m auf die Parzellen(250, 251). Daher bot ich ihm an, die als Dienstbarkeit festzulegen.
Bei der anderen Dienstbarkeit geh es um den Brunnen und den Platz dazu für den Riedelplatz. Wie die regelmäßigen Leser dieses Blogs sich sicherlich noch erinnern können, schrieb ich öfters schon darüber, dass der Brunnen, der zur Zeit noch an der Grundstücksgrenze auf der Straße steht durch einen Neuen auf dem Gelände des AA‘s gesetzt wird und auf der restlichen Fläche des Vorplatzes am Haus der Riedelplatz als Platz für Begegnung und zum Verweilen entstehen soll. Die Riedelbewohner (Wassergenossenschaft) sind bereit, den Platz zu gestalten und einen neuen repräsentativen Brunnen hinzustellen. Im Tausch dazu räumt der Verein Auszeithaus Auders die Dienstbarkeit für diesen Platz ein. Eine echte Win Win Situation.
Solche Lösungen zu finden und gemeinsam zu erarbeiten, macht die Arbeit hier für mich spannend, vielfältig und sinnvoll. Dabei erzeugen auch die realen Ergebnisse, Gemeinschaft zu fördern ein gute Gefühl.
Diese Anpassungen (Kommissionierung) sind die Grundlage des Baugrundstücks für den geplanten Ausbau und ermöglichen erst das Baugesuch einzureichen.
Wie aus den Bildern ersichtlich hatten wir einen herrlichen warmen Sonnentag. Heute arbeiteten Michael und ich am Dach, aber wir spielten das gleiche Spiel wie gestern. Dachpfannen runter, Dachlatten entfernen und lagern. Dann Spinnennetze von den Rafen entfernen und vorbereiten für das Aufbringen der Dachschalung.
Müde schreibe ich diese Zeilen, denn bei dieser Hitze schwitzt Mann/Frau sehr und muss daher viel trinken. Das Rauf und Runter auf dem Dach verbraucht ziemliche Kräfte und das merke ich jetzt. Mit Michael zu arbeiten macht Freude und zeigt Ergebnisse. Manchmal erklärt er nicht lange, wieso wir das so oder so machen, sondern sagte einfach „das tued ma nid“. Immer wieder kommen Fragen auf, ob es nicht günstiger, besser und zeitsparender wäre, Alles zu ersetzen, Alles mit neuen Baumaterialien zu machen? Wir reden davon, ob die Dachpfannen noch 20-30 Jahre halten? Immer zeigt es sich, Arbeit ist teuer und Energie und Ressourcen sind im einfachen Kostenvergleich billig. Was aber, wenn wir Energie, Ressourcen und Umweltbelastung als Schulden gegenüber den nächsten Generationen bilanzieren würden??????
Jedenfalls freute ich mich auch heute wieder über das Holz, das wir einbauten.
Die Katze auf Inspektion.
Heute deckten wir das Dach ab und wie vorher ausgiebig besprochen, legten wir einen Teil der Dachpfannen auf den Spitzboden und den anderen Teil an den Trempel im Dachgeschoss im Stadel. Gleich danach entfernten Michael und Egon die alten Dachlatten. Zuerst entfernten wir noch sorgfältig die Dachrinne, das Einlaufblech und die Dachrinnenhalter.
Die Bilder sagen eigentlich alles, was das Bauteam geschafft hat. Uns kam zu Gute, dass wir nirgends auf ungeplante Schwierigkeiten stießen. Zwischendurch drohte sich ein Gewitter über uns aufzubauen, was sich aber irgendwie wieder verzog. Als wir Mittagszeit machten und ich nach einigen Minuten einige Fotos schoss, sah ich, wie die Katze des Nachbarn eine Inspektion der Veränderungen machte, sie schlich in jede Ecke und begutachtete die Veränderungen. Nach ihrem Kontrollgang machte sie sich über die Leiter wieder davon.
Dagmar ein Foto zeigt, wie der Haufen (Schalungsbretter) dahin geschmolzen ist. Natürlich war es für mich wieder ein erhebendes Gefühl, das Holz, das in 800 Meter Entfernung gewachsen war, zu verarbeiten.
Eine neue Mitarbeiterin für die Vorbereitungsarbeiten:
Peter (Nachbar) und ich holten in Fliss ein mobiles Staubabsauggerät ab. Nun steht es neben der Tischkreissäge und verrichtet den Dienst. Dass das Gerät nun im Stadel steht, verdanken wir einem Tauschgeschäft, und zwar meine Arbeit gegen das Staubabsauggerät.
Diese Woche war von Arbeitsvorbereitungsarbeiten geprägt. Die Baustoffe, Materialien, Holz, Dachflächenfenster….. müssen organisiert und bestellt werden. Zur Bestellung gehört natürlich für die nächsten Wochen schönes Wetter. Zu den Vorbereitungsarbeiten gehört auch die effiziente und schonende Demontage der verschiedenen Blecheinfassungen und Dachrinnen am Dach, damit die Bleche, die noch völlig in Ordnung sind, wieder eingebaut werden können. Auf der planerischen Seite stehen die notwendigen Schritte für das Baugesuch. Heute kam der Mann vom Vermessungsbüro, um die dringend notwendige Vermessung des Baugrundstückes in naher Zukunft vorzunehmen, das die Grundlage des Baugesuches ist.
Obwohl alles hätte schon früher stattfinden können, sehe ich, dass sich doch auf der Zeit-, der Finanzschiene und auf der Seite des Wetters alles fügt und passend wird. Ja, das Bauen ist auch immer wieder eine buddhistische Übung der Gelassenheit.
Das Gerüst steht.
Es war eine ziemliche Aktion gestern von 17:30 bis 20:30 Uhr, das Gerüst aufzustellen. Die Teile sind schwer und müssen auf die Höhe gehievt werden und dann noch in den Pinökel eingefahren werden. Zwischendurch schüttete es aus Eimern und dreimal musste die Arbeit unterbrochen werden. Nun steht es für die Dacharbeiten bereit, nur das Wetter sollte gnädig mitspielen.
Heute reparierte ich die Schubkarren und fabrizierte noch einen Brennholzwagen aus altem Lochblech und einem vom Vorgänger herbei geschleppten Einkaufswagen.
Auf der finanziellen Seite tut sich auch etwas, so dass Aufträge vergeben werden können und weiter gearbeitet werden kann. Mittelfristig fehlt aber noch ein Darlehen von etwa Hunderttausend Euro, um die notwendigen Baumaßnahmen zu Ende führen zu können. Vor allem wäre es dem Projekt entsprechend, wenn potenzielle Geldgeber das einzigartige Projekt um der Idee willen finanziell unterstützen möchten, damit möglichst bald schon konkret Menschen eine erlebnis- und sinnreiche Auszeit im Auszeithaus Auders erleben dürfen.
Vorbereitungsarbeiten Dachsanierung
Nach dem Dagmar abgereist war stand ich nun wieder alleine vor dem Arbeitsberg. Als Erstes befestigte ich die neuen Zangen und die Bretter für den Laufsteg auf dem Spitzboden. Am Giebel des Stadels entfernte ich vorübergehend einige schöne alte Verschalbretter damit Markus die Firstbalken mit seinem Kran auf den Spitzboden schieben kann, von wo aus es für Michael und mich ein Leichtes sein wird hin Ort und Stelle zu hieven.
Nun war auch wieder eine staubige Angelegenheit angesagt, Der Giebel der Natursteinwand, der bisher den Wohnteil vom Stadel trennte wollte ich abbrechen, damit der zukünftige Teil des Daches, der Kaltdach bleibt durchlüftet wird. In Zukunft wird vom Stiegenhaus aus eine Klappe in den Spitzboden eingebaut, damit er begehbar sein wird. Vor allem wird sie auch notwendig werden, damit der Schorni die Schornsteine reinigen kann. Der Abbruch der Natursteinmauer ist eine Sache und gestaltete sich von oben her recht einfach, Aber den ganzen Schutt wegräumen ist wieder eine andere Sache. Erst dachte ich daran, den Schutt in die Schubkarre zu packen und jeweils mit dem vorhandenen Kettenaufzug nach unten zu transportieren. Dies zeige sich an Hand der
großen Untersetzung als zu langwierig. So entschloss ich mich die alte bewährte Methode de „Runterwerfens“ zu verwenden. Als ich den Schutt beseitigt hatte, konnte ich den Blick über den gesamten Spitzboden genießen.
Nebenbei organisierte ich mit den Nachbarn noch das Gerüst für die Dacharbeiten. Mit Michael die Termine für die Arbeiten am Dach. Mit Markus und Franz die nächste Holzlieferung. Ebenso kaufte ich noch notwendige Schrauben und eine Absturzsicherung die ich bei den Dacharbeiten benötige. Ebenso müssen die Dachflächenfenster die preise eingeholt und bestellt werden, so wie Folien, Nägel, Holz und und…
Die große und spannende Frage bleibt, ob es mir gelingen wird, die Dachrinne, die Einlaufbleche und und die Dachrinnenhalter zu retten?
Ein Monat in den Bergen - nach herrlichen Wanderungen im Pitztal und Kühe hüten bei Mary auf der Alm verbrachte ich auch ein paar Tage hier bei Franz im Auszeithaus. Bei jedem Besuch kann man sehen, wie Stück für Stück das Haus sein Gesicht verändert und Franz´ Handschrift sich langsam überall zeigt.
Motiviert, jetzt mal ordentlich mitzuhelfen und anzupacken, verbrachten wir den ersten Tag erstmal wartenderweise auf Markus mit seinem Kranwagen für's Holz. Der aber nicht kam. Na gut, dann halt Hauptraum entstauben und Fenster putzen. Man beachte den neuen Ausblick auf dem Foto. Mit dem Blumenstrauß im Fenster erreichte ich für Franz glaube ich die Grenze der zumutbaren Verschönerungsmaßnahmen. Trotzdem hab´ ich ihm dann noch still und heimlich einen Schnittlauch in die Steinmauer gepflanzt :-)
Am nächsten Tag haben wir ein frei hängendes Kellerregal für kühle Vorratshaltung zusammengezimmert, den Weg zum Keller gebaut, dabei sehr schwere Steine bewegt (auch die Sackkarre kam zum Einsatz, Gruß an Hannes), ich konnte Erfahrungen über Energieeffizienz, Schwerpunkt und Anböschen sammeln. Natürlich haben wir´s uns auch kulinarisch gut gehen lassen, weil wer viel arbeitet, muss schließlich gut essen, weiß man ja. Und dann, genau 5 min nachdem ich ins Dorf losgelaufen bin, um Brot für Kaaspressknödel zu besorgen, kam der lang erwartete Markus mit seinem Kranwagen, Peter packte mit an und ruck zuck war die komplette Fuhre bereits im Stadel auf dem Dachboden, als ich zurück kam (allerdings ohne Semmeln, die waren Samstag Abend 18 Uhr in ganz Wenns nicht mehr aufzutreiben, mit sowas kann man ja nicht rechnen, wenn man aus Hamburg kommt, Frau Regensburger konnte aber am nächsten Tag durch eine Tüte Semmeln die Knödelherstellung retten).
Tja, und dann dachte ich, am Sonntag kann es nun richtig losgehen mit dem Holz auf dem Dach, aber nein, der Franz hält sich strikt an seine sonntägliche Ruhepause. Der Tag, der grau und neblig begonnen hatte (=kein Wanderwetter), wurde dann Dank WLAN am Auszeithaus, massivem Milchkaffeekonsum und Marillenknödeln doch noch ganz schön. Man beachte übrigens das "Technik"-Tischchen in der zukünftigen Küche, dauernd sind hier alle Steckdosen belegt mit Ladekabeln, Telefonen, Laptops, und das bei nur 2 Personen), aber Franz hat vorausschauend natürlich schon jede Menge weitere Steckdosenplätze im Raum geplant.
Und am Montag, meinem letzten Tag, musste dann das Pensum der halben Woche geschafft werden, also 7 Uhr morgens zum Haus und 12 Stunden durchgearbeitet, unterbrochen nur von (dringend notwendigen) Essenspausen. Wir haben Holz umgestapelt, hochgestapelt, Boden ausgelegt, Arbeitsplatz vorbereitet, und dann am frühen Nachmittag endlich die erste Zange zugesägt und eingepasst, und danach hatte dann auch ich kapiert, wie der Franz sich das alles vorgestellt hat (so ein Praxisdurchgang ist doch immer hilfreicher als die reine Theorie) und ab da arbeiteten wir uns Zange um Zange (9 im Stadel, nochmal 9 im hinteren Dach) in schönster Teamarbeit voran, inklusive Sprüche klopfen und akrobatischer Balancier-Einlagen, und nachdem ich am Ende des Tages dann mit dem letzten schweren Balken auf der Schulter auf die wackelige Leiter geklettert war, gelüstete es mich doch tatsächlich nach einem kühlen Baustellen-Feierabendbier (eigentlich mag ich gar kein Bier), was Franz prompt beim Nachbarn organisierte.
Fazit des Tages: k.o., zufrieden, viel gelernt, sowohl praktisch als auch begrifflich (Dachsparren, Zange, Mausefalle, Kuhfuß...), es gab eine Schramme, zwei blaue Flecken und sich ankündigenden Muskelkater, aber auch das tolle Gefühl, auf die geschaffte Arbeit zu schauen und dem Auszeithaus ein klitzekleines Stück neues Aussehen gegeben zu haben. Ich freu mich auf die Veränderungen beim nächsten Besuch, auf neue Wanderungen im Pitztal (der Venet ist endlich fällig) und auf das dann eventuelle Vorhandensein eines guten (Koch)Messers.
Allerbeste Grüße, Dagmar
So richtig rein gehauen!
Heute nahmen Dagmar und ich uns ein strammes Arbeitsprogramm vor, so machten wir uns um 7 Uhr in der Früh auf den Weg zum Haus. Zuerst stapelten wir das am Haufen auf dem Dachboden liegende Holz zu einem prächtigen Stapel auf. So schafften wir uns Platz, um nachher die Zangen einzubauen und dabei entstand auch eine Arbeitsebene auf bequemer Höhe für den Einbau der Zangen.
Zuerst richteten wir unseren Arbeitsplatz mit den notwendigen Werkzeugen ein (Arbeitsvorbereitung). Nach einer Erfrischungspause legten wir los. Mit Schablone und Messband ausgestattet, sägten wir die erste Zange zu. Es war recht diffizil, die entsprechende Länge der Zange ohne die Entfernung der Dachpfannen einzuführen. Genaues Messen und Zuschneiden machten es möglich. So bauten wir Zange um Zange ein. Mussten aber jedes einzelne Brett (Zange) individuell anpassen. Zum Verständnis: Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind Zangen (in unserem Fall Bretter 5cm dick, 24cm breit und ca. 4,2m lang) Balken, die in der Waagerechten Sparren verbinden und so ein Dreieck bilden, das statisch trägt (Kräfte aufnimmt) und gleichzeitig die Deckenkonstruktion im Dachgeschoss bildet. Diese Zangen dienen beim Dachausbau der statischen Ertüchtigung. Der Dachstuhl wird steifer, d.h. bei bestimmten Lasten biegen sich die Sparren nicht mehr durch. Dies war bei der bisherigen Nutzung (Scheune) nicht relevant und wurde bei dem Bau der Scheune daher vernachlässigt und eine weiche Statik gewählt, die mit kleinerer Holzdimensionierung auskam und doch Jahrhunderte hielt (siehe Kirchendächer).
Dagmar kletterte auf die Holzstapel und wir bauten eine Zange nach der anderen ein. Es war schon anstrengend, immer wieder die schweren Zangen an ihre Position zu hieven und anzupassen. Nachdem wir die ersten neun Zangen im Stadel eingebaut hatten, machten wir eine Abschwitzpause und genehmigten uns eine kleine Jause. Etwa um 4 Uhr machten wir uns an die zweite Hälfte, dabei rechneten wir kurz aus, wenn wir es schaffen würden, noch einmal 3 Stunden zu schuften, dann hätten wir für jede Zange 20 Minuten Zeit, inkl. Gerüst zu bauen und den Arbeitsplatz in den anderen Teil umzuziehen. Ich nehme das Resultat gleich vorweg: 3 Min. vor 7 Uhr bauten wir tatsächlich ein. Zwar spürten wir, dass wir richtig reingeklotzt hatten, aber das Ergebnis ließ sich sehen. Zu allem Überfluss zauberte Dagmar noch leckere Kaaspressknödel auf unseren Abendtisch, die wir draußen genüsslich verspeisten.
Freitag war der Tag des Entstaubens. Dagmar machte sich an die Arbeit, nur um mal zu schauen, wie der Blick aus den Fenstern wirkt, wenn sie Fenster putzt? Das artete dann in eine Entstaubungs- und Fensterputzorgie aus. Am Schluss konnte man einen ungetrübten Blick auf die Bergwelt werfen. Im Hauptraum war der Staub sicherlich um 90% verbannt worden. Abends half ich Peter noch beim Estrich anmachen und einbringen. Auch Stefan und Dominik waren ganz selbstverständlich wieder dabei. So machte es also einen Ruck und schon nach einer Stunde waren wir dabei, den Betonmischer und das andere Werkzeug mit viel Wasser wieder zu reinigen. Dann aßen wir alle in „Großfamilie“ draußen unter dem Apfelbaum zu Abend. Ann kochte für eingefleischte Vegis wie mich einen Gemüsereis, der sehr sehr lecker schmeckte. Trotz der vier Flaschen alkoholfreiem Bier schwang ich mich aufs Fahrrad und raste nach Hause.
Für Samstag kündigte sich Markus mit seinem Kranwagen an, um die Holzlieferung auf den Dachboden zu hieven. Als er mit einem Hänger voll Fichtenstämme am Haus vorbei fuhr, hielt er kurz an und teilte mir mit, dass er erst noch ein Rind von ihm, das auf der Alm aus unerklärlichen Gründen gestorben war, holen musste. Dagmar und ich warteten fast den ganzen Tag auf diese Holzabladeaktion. Irgendwann wollten wir den Vorplatz vor der Küche von großen Steinen befreien und etwas ausebnen, dabei sahen wir, dass wir einige Steine auf dem geplanten Weg zum Keller verbauen konnten. Das Ergebnis war, dass wir den kompletten Weg mit Natursteinen bauten/ anlegten. Wir wurden gerade fertig, als die ersten Tropfen einen heftigen Regen ankündigten.
Dann kam Markus mit seinem Kranwagen und mit Peter zusammen knallte und rumste es und die 4 Tonnen Latten, Balken, Bretter lagen auf dem Dachboden. Von dort müssen wir sie dann nur noch aufs Dach gehievt werden. Ja die bestehende Balken- und Deckenkonstruktion muss nun einiges an Gewicht aushalten. Allerdings versah ich die Decken mit einigen Stützen, so dass keine Überraschungen passieren.
Gestern arbeiteten der Praktikant von Peter, Peter und ich an der Rigipsverkleidung im Bad weiter. Dabei kam uns die Idee, eine kleine Nische zu bauen, um später div. Dinge hinein zu stellen. Die schräge Verkleidung einigermaßen sauber hinzukriegen war etwas zeitaufwendig. Auch waren uns die blöden Elektrorohre im Weg. Abends waren die Arbeiten soweit gediehen, wie wir gehofft hatten. Von Peter aus sah ich den großen Haufen mit Borkenabschnitten, der beim Zusägen der Lärchenbalken übrig geblieben ist und den ich morgen zu Brennholz sägen und aufzustapeln mir vorgenommen habe.
Heute schichtete ich die Lärchenschalhölzer zum Trocknen unter dem Vordach auf. Mit dem Sägemeister Muggler Franz besprach ich noch die nächste Lieferung. Diese Art der Bauholzbeschaffung ist vom Organisatorischen und der eigenen Arbeitsleistung natürlich aufwendiger, aber eindeutig eine schöne Herausforderung mit sinnigen Abläufen und Resultaten.
Die Nachbauern nutzen das warme und sonnige Wetter und mähen wie die Weltmeister, um möglichst viel Heu ins Trockene zu bringen. Nebenan läuft die Heubelüftung, dadurch kann der Nachbauer das Heu mit höherer Restfeuchte einbringen. Auch im Auszeithaus trocknet im Stadel das geschichtete Holz, dass ich dabei schon zusehen kann. Ich hoffe, dass diese Woche noch weiteres Holz von Markus angeliefert wird. Schön wäre, wenn er mit dem Kranwagen kommen würde und die Ladung gleich auf den Dachboden schieben würde. Schaumer mal, passt!
Beim befahrbaren Carport überlege ich mir die verschieden Anschlüsse, die Wassserableitung und die Konstruktion für das Geländer. Dabei habe ich die ultimative und technisch beste Lösung noch nicht gefunden. Aber diese Suppe habe ich mir selbst eingebrockt und muss sie daher auch selbst auslöffeln. Passt noch nicht!
Für Samstags kündigte sich Markus mit einer Ladung Lärchenholz an. Ich ging so gegen Mittags zum Haus, um Markus mit dem Hänger mit Holz einzuweisen, um eine rationelle Entladung für mich zu erreichen. Als er kam, sprach ich gerade mit Bernhard dem Nachbarn, und als Markus den Hänger mit Holz positioniert hatte, fragte ich ihn, ob er den Hänger Montags wieder holen würde? Aber dann kam es ganz anders, ehe ich mich versah, schmissen wir die Lärchenhölzer vom Hänger und legten sie gleich auf die vorbereiteten Träger. Ruck zuck war der Hänger mit Markus und Bernhard (siehe Fotos) entladen und die Lärchenbohlen lagen auf den Trägern und die Bühne zeigte sich zum ersten Mal in ihrer Schönheit und Größe.
Markus konnte also den Hänger gleich wieder anhängen und mitnehmen. Ich war erfreut und voll begeistert von der Blitzaktion Holz abladen und stellte mir vor, wie mühsam ich sie alleine entladen hätte müssen.
Was mich noch klammheimlich freut, dass zwar bei dieser Art (regionale und persönliche Ressourcen) die Dinge ihre Zeit brauchen, dass sich aber Alles doch fügt und so Hand in Hand Bauwerke wie das Auszeithaus rechtzeitig entstehen.
Mann Frau beachte bitte die vorbildliche Baustellenbeschilderung.
Nachdem ich gestern div. Aufräum- und Nacharbeiten, die durch die Holzlieferung und deren Lagerung anfielen, erledigt hatte, konnte ich mich heute an die befahrbare Garage wagen. Zuerst grundierte ich die Träger und Rundstützen, dabei ließ ich die Stellen, die später geschweißt werden müssen, frei. Da die Träger ca. 130 und 180 Kg schwer sind, richtete ich mir die Arbeit auf bequeme Höhe ein. Auch schaute ich, dass ich sie nicht weit bewegen musste und wenn notwendig, möglichst auf ein tieferes Niveau.
Um den ersten Träger an Ort und Stelle zu bewegen, achtete ich darauf, ihn fast ins Gleichgewicht zu legen und dann zu bewegen. Ebenso schaute ich, dass ich nur den halben Träger anheben oder absenken musste, da er immer auf der einen Seite auflag. Die Bilder zeigen, wie ich ihn Stück um Stück in Richtung seiner endgültigen Lage für die nächsten Jahre brachte. Dann hob ich das Fundament händisch aus. Danach brachte ich den Beton ein, versah es mit dem Erstellungsjahr und baute das Hilfsgerüst ab und nun steht die Konstruktion für das/die befahrbare Carport/Garage wie nä Eins.
Nachdem wir letzten Samstag (Nachbarn und ich) den Fußboden in einem ehemaligen Stallbereich für das zukünftige Bad der Oma betoniert hatten, standen nun die Erstellung der neuen Wände und Decken an. Wir mussten die schiefen und gebogenen Natursteinwände so begradigen, dass Fliesen angebracht werden können. Zwei Wände mussten zusätzlich noch gedämmt werden, so mussten wir jede Wand anders konstruieren. Die Wände wirklich plan hinzukriegen war gar nicht so einfach und erforderte Wissen und Erfahrung. Am Samstag waren denn Peter und ich zufrieden mit dem Ergebnis und wir verabredeten uns auf Montag.
Heute, am Montag, galt es nun, die Unterkonstruktion (Wände und Decken) mit Rigips zu beplanken. Wir mussten einige Verstärkungen einbauen, damit später auch Dinge an den Gipswänden befestigt werden können. Nebenbei versetzten wir noch das WC-Abflußrohr. Peter als Elektriker zog auch noch die notwendigen Strippen. Gegen 17 Uhr kamen Dagmar und ihr Bruder Peter an. Wir waren gerade dabei, die ehemalige Tür zum Stall zu zu mauern, so konnte ich sie leider erst nach getaner Arbeit richtig begrüßen.
Heute kam auch noch die erste Lieferung Holz vom Sägewerk Muggler (Hausname) Franz an. Die Firma Canal lieferte die bestellten Stahlträger (IPE) und Rundstützen für das befahrbare Carport. Nun heißt es möglichst kraft- und platzsparend die Baustoffe zu lagern.
Als wir nach einem leckeren Abendessen zur Pension fuhren, merkte ich schon eine gewisse Bettschwere, so dass ich mich gleich ins Bett warf, um Morgen wieder mit neuen Kräften das Holz (ca. 13m³) zu sortieren und zu verräumen.
Im Zuge der Oberflächenverfeinerung an den Wänden entdecke ich wieder die verschieden Schichten, Baustoffe, Farben und Tapeten. Ich glaube seit etwa 120 Jahren haben etwa drei bis vier Epochen ihre Spuren hinterlassen. Bis hin zu den schönen Tapeten und dem praktischen Glätteputz der 70 Jahre. Für mich stellt sich nun die heikle Frage, was ist es wert von der Geschichte des Hauses zu zeigen, aufzunehmen und zu bewahren? Dann was lässt sich mit den neuen alten Materialien wie selbst gemixter Kalkputz noch verwenden? Wo will und kann ich den Lehmputz sinnvoll und konstruktiv praktikabel einsetzen? Gehören immer wieder entstehende Risse zur Geschichte der Mann sich fügen muss? Fragen über Fragen, deren praktischen Antworten du lieber Leser nur bei einem Besuch sehen kannst.
Einige Stellen werde ich vermutlich als Kunstwerke an der Wand partiell zeigen. Andere Flächen werde ich Bauüblich überklagsen und später übermalen. Was ich suche aber auf dem Markt nicht mehr zu kaufen ist sind Gazebänder aus Baumwolle, nur noch das übliche Kunststoffgewebe. Lange wurden solche Gazebänder noch von den Chirurgen beim Gipsbein verwendet.
Donnerstag 9. Juni 2016 Wände Wände und Blumenwiesen
Im OG bin ich nun dabei die Wände zu bearbeiten und Feinflächen zu künsteln. Es zeigt sich, dass jede Wand ein Unikat wird, da ich sie zum Teil neu erstellt habe oder noch werde, bei anderen musste ich eine Türöffnung schließen oder ausbrechen. Was ich gar nicht mag wenn ich soviel verschieden Baustoffe verarbeiten muss (Kalkgrundputz, Thermoputz, Spachtelmasse, Gips im Bestand, selbst gemischter Kalk-Sägemehlputz usw.). Am Kaminblock machte ich Versuche mit gekauftem Haftputz. Der aber für mich sehr schwer zu verarbeiten ist, da er bei stark saugenden Untergründen sehr schnell kaum mehr verarbeitet sprich geglättet werden kann. So mühte ich mich zuerst ab, erst als ich den Untergrund sehr stark wässerte und danach einen sogenannten Anspritzputz anwarf kam die
Verarbeitungsfähigkeit vom Material un d mir näher zusammen.
Durch die verschiedenen Putzarbeiten werden unterschiedliche Materialen verdeckt und es entsteht ein ganz neuer Eindruck von den Räumen und den Strukturen. So musste ich natürlich sofort ein Föteli von der Wand mit der Balkenkonstruktion machen. Draußen genieße ich trotz regnerischen Wetters die herrlichen Bergblumenwiesen.
Heute wurde mir zugetragen dass ich durch meine Unterschrift unter ein Protestschreiben der Bauernschaft, in der Gemeinde ziemlichen Unmut und Unverständnis ausgelöst habe.
Mit der Unterschrift wollte ich meine Solidarität gegenüber den Ängsten (Existenzängste), Nöten und den Sorgen der Bauernschaft zum Ausdruck bringen. Beim schnellen durchlesen des Protestschreibens war mir klar, dass das Schreiben keine juristische Relevanz hat, aber Missfallen, Unverständnis und die Besorgnis zum Ausdruck bringt, über den Verkauf von Gemeindeland. An Hand der mir nun zugetragenen Reaktionen wurde mir bewusst, dass es sich um Kämpfe und Auseinandersetzungen handelt, deren Ursachen in der Vergangenheit liegen (Agrargemeinschaft, Familienfehden usw.). Auf beiden Seiten wurden bei den Auseinandersetzungen Verletzungen erlitten, Geschirr zerschlagen und auch existenzielle Interessen übersehen. Der Pulverdampf und Staub vom Kampf schwebt noch in der Luft und die Situation ist unübersichtlich. In dieser Situation versuche ich beide Seiten zu verstehen und mir ein Bild von der Lage zu machen, ehe ich mir eine unabhängige Meinung bilden kann. Ohne mich dabei auf die eine oder andere Seite schlagen zu müssen.
Der Wandel
Wir Alle spüren auf die eine oder andere Weise, dass wir an einem großen Wandel beteiligt sind. Alt ehrwürdige Institutionen zerbröckeln vor unseren Augen, Traditionen werden überholt, gesellschaftliche Strukturen lösen sich auf und tradierte Werte verschwinden.
Auf der anderen Seite erleben wir, dass für alte Probleme neue Lösungen gefunden werden müssen. Wir können klar sehen, dass Kooperation uns weiter bringt als die alten Denkmuster von Konkurrenz und Neid. Wir können heute erleben (Open Source) wie das Teilen von Talenten, Fähigkeiten und Gütern neuer grenzen überschreitender Reichtum erzeugt. Wir brauchen einen neuen gesellschaftlichen Konsens, in dem Traditionen ebenso ihren Platz finden wie die Vision über unsere gemeinsame Zukunft. Wir die wir jetzt leben, dürfen diesen lebendigen Wandel mitgestalten, den Wandel in eine für alle Menschen bessere Zukunft. Dazu ist es notwendig alte Gräben zu zuschütten, alte Wunden nicht ständig zu lecken und sich ehrlich bemühen den Anderen, seine Handlungen und seine Reaktionen zu Verstehen.
Sätze wie: Der Ändert sich nie. Das ist keine gute Familie. Der war schon immer ein sturer Kopf. Gehören aus unseren Köpfen verbannt. Unterstellungen und Interpretationen der Handlungen von Mitmenschen sind immer ungenauer als das die direkte Antwort des Betroffenen auf eine Frage wie z.B.: Stimmt das was ich gehört habe? Wie hast du das gemeint? Warum hast du mich so verletzt? Wenn nicht auf der Gemeindeebene, wo dann soll Demokratie und harmonische Gemeinschaft stattfinden? Gemeinde und Gemeinschaft sind in der deutschen Sprache sinnverwandte Begriffe, die wir mit Leben füllen sollten, weil sie unser Leben erfüllen und zur Erfüllung bringen.
Was liegt mir am Herzen?
Mir liegt am Herzen, dass die leben können, die meine Lebensmittel herstellen, damit ich wiederum leben kann. Wenn sie es so tun, dass auch nachfolgende Generationen gut auf dieser Welt leben können, dann bin nicht nur ich ihnen dankbar sondern alle zukünftigen Generationen. Daher will ich dass sie von ihrer Arbeit leben können (z.B. min. 40Cent/Liter).
Mir liegt am Herzen, dass Tradition und Wandel keine Widersprüche sind und beide unser Leben bereichern (Wohl der Gemeinde die von Menschen mit einer klaren Vision geleitet werden, die sich auch ihrer Tradition bewusst sind).
Mir liegt am Herzen, dass juristische Spielregeln dem Leben dienen und nicht umgekehrt.
Mir liegt am Herzen, dass Transparenz und Redlichkeit demokratischen Prozessen zu Grunde liegen.
Mir liegt am Herzen, dass wir mehr miteinander als übereinander reden.
Mir liegt am Herzen, dass die Wirtschaft dem Wohl aller Menschen dient.
Mir liegt am Herzen, dass individuelle Kreativität und Arbeit die Gemeinschaft bereichert.
Mir liegt am Herzen, dass wir an unseren Fehlern und unseren Problem wachsen und neue Lösungen schaffen.
Mir liegt am Herzen, dass wir zukünftigen Generationen eine lebenswerte Welt und ein harmonisches Gemeinwesen hinterlassen, das sie dankbar sein lässt.
Gestern war ich zur Sitzung der Weidegemeinschaft um 20 Uhr eingeladen. Wie komme ich dazu? Der Verein Auszeithaus-Auders hat mit dem Kauf der Hofstelle Auders 509 auch die mit dem Haus verbundenen Weiderechte und Holzrechte erworben und ist somit Mitglied der Weidegemeinschaft. Das Weiderecht ist ein Recht seit Altersher, kann nur mit einer entsprechenden Hofstelle erworben, aber nicht veräußert oder sonst irgendwie gehandelt werden.
So wurde ich bei der Sitzung vom Obmann als neues Mitglied begrüßt. Ich war rechtzeitig da, der Obmann und ein weiterer Bauer waren schon anwesend. Wir begrüßten uns und sie meinten, die Sitzung würde erfahrungsgemäß erst um halb Neun beginnen.
Ich wusste nicht, was mich erwartete.
Ich verfügte nur über die Information, dass die Gemeinde Weideland als Bauland verkaufen wolle und dass dies unter der Weidegemeinschaft zu ziemlich viel Unmut geführt hat. So allmählich trafen weitere Bauern ein. Irgendwann kamen fünf Bauern gemeinsam in den kleinen Sitzungssaal, ohne zu grüßen marschierten sie in Phalanx ein und setzten sich. Diese Szene hatte schon was, was für mich die Luft vibrieren ließ. Dann dauerte es eine ganze Weile, bis die Sitzung so allmählich anfing, mir schien, als müssten sich alle an das enge Zusammensitzen erst gewöhnen. Etwa zwei Stunden dauerten die organisatorischen Abklärungen bezüglich der anstehenden Instandsetzungsarbeiten, was mit und was ohne Bagger möglich ist, dann auch über die Erneuerung von verschiedenen Zaunabschnitten. Danach ging es auch um die Fronarbeit (der Begriff ist von früher übernommen worden, heute werden die Arbeitsstunden vergütet), ich meldete mich, ohne genau zu wissen, auf was ich mich einlasse. Zwischendurch stieß auch der Bürgermeister zur Sitzung dazu.
Crashkurs pitztalerisch!
Für mich war es ein sprachlicher Crashkurs in Sachen pitztalerisch. Es gelang mir aber, der Konversation zu folgen. Als nach dem Abarbeiten der Tagesordnungspunkte die Frage nach dem Wahrheitsgehalts des Gerüchts gestellt wurde, dass die Gemeinde Weideland für eine/zwei Hofstelle/n (Stall mit Wohnhaus) verkaufen würde, kochten die Emotionen hoch und ich hatte sehr sehr viel Mühe, dem Diskussionsinhalt zu folgen, zumal nun sehr viele alte Geschichten, Vereinbarungen, Absprachen, alte Tabus und Verletzungen ins Spiel kamen. Es wurden Befürchtungen laut, dass damit eine Tür für immer mehr Bauland auf Kosten des Weidelandes aufgestoßen würde. Die Sach- und Beziehungsebenen schossen kreuz und quer durch den Sitzungssaal. Ich bin überzeugt, dass ein eingeweihter Beobachter anhand der Einwürfe eine Trilogie über die Beziehungsgeschichten von mindestens zehn der beteiligten Familien schreiben könnte.
Ich saß da und staunte. Ich dachte daran, dass nicht nur die Fehler der Väter bis in die zweite/ dritte Generation Folgen zeigen, sondern auch Ihre guten Taten.
Teilnehmender Beobachter.
Als Außenstehender und Beobachter versuche ich die Situation auf meine Weise zu deuten.
Zuerst finde ich, das ist lebendige Demokratie, es ist für mich ein Zeichen, dass Menschen über ihre Angelegenheit selbst entscheiden wollen, oder wie Einer es ausdrückte: Wir lassen uns nicht mehr auf den Kopf scheißen! Menschen spüren sehr genau dass oft nicht ihre Interessen im Mittelpunkt von politischen Entscheidungen stehen, sondern die von Finanzinteressen, politischen Kräften, Nomenklatur und undurchsichtigen Gesetzen. Dabei gehen ihre Bedürfnisse, ihre alten Absprachen, ungeschriebenen Gesetze und der über Generationen entstandene Verhaltenskodex den Bach runter. Über Generationen mühsam errungener Interessenausgleich wird oft bei politischen Entscheidungen einfach ignoriert. Wenn ein lange bestehender fragiler Konsens, der kulturell und anhand komplexer Beziehungsgeflechte entstanden ist, einfach beiseite geschoben wird, dann werden die Grundfesten der Gemeinschaft erschüttert und es kommt zu hoch emotionalen Ausbrüchen und oft auch zu irrationalen Handlungen. Wer mangelnde Transparenz sät, wird Ablehnung ernten!
Das Erlebnis ist für mich deshalb so interessant, weil ich erlebt und erfahren habe, dass die gleichen menschlichen Mechanismen, Reaktionen, Beziehungen, die ungeschriebenfn kulturellen Gesetze, der gegenseitige Respekt auf der ganzen Welt, in einer kleinen oder großen Stadt wie auch im abgelegensten Dorf dieselben sind. Ob es dabei um eine Dorfgemeinschaft geht, um eine Betriebsgemeinschaft, eine Lebensgemeinschaft oder um eine Gemeinschaft, die wir Familie nennen, immer sind es die rechten menschlichen Beziehungen, die unser Leben schöner und erfüllter machen.
Zur Zeit bereite ich die ordentliche Mitgliederversammlung vor, was mich öfter als mir lieb ist hinter dem Rechner sitzen lässt. Auch das Finanzamt möchte Angaben darüber, was der Verein Auszeithaus macht und wie er es mit den Finanzen hält. Ebenso denke ich darüber nach und schreibe darüber, wie die Auszeit im Auszeithaus für Auszeitgäste aussehen könnte. Mir ist zu Ohren gekommen, dass wenige Menschen, die an eine Auszeit denken, sich auf Anhieb eine viermonatige Auszeit vorstellen können. Auf der anderen Seite ist es sicherlich einsichtig, dass bei einem längeren Zeitraum eine höhere Aussicht besteht, den gewünschten neuen Lebensrhythmus nachhaltig zu erreichen.
Nun entwerfe ich drei „Auszeiten“, die durch unterschiedliche Zeiträume unterschiedliche Qualitäten darstellen.
Auszeit einige Tage schnuppern.
Auszeit einige Wochen erleben.
Vollauszeit einige Monate leben.
Wie gesagt bin ich erst dabei, sie zu entwerfen und zu beschreiben.
Auf der Baustelle bin ich dabei, an dieser und jener Ecke etwas weiter zu arbeiten. Es sind meistens Vorarbeiten, um danach z.B. zu verputzen. Es sind Arbeiten die notwendig sind, die aber später kein Schwein sieht. Im Hintergrund läuft das mit dem Holz, kläre ich die Frage nach einem Baugerüst ab, bereite ich die Baugenehmigung vor usw.
Von der Kunst zu verdecken oder unsichtbar zu machen.
Ich komme nicht umhin, von den zauberhaften April-Tagen zu schwärmen. Die Gipfel sind noch verschneit und am Südhang, an dem sich das Auszeithaus befindet, sind die Felder mit saftigen grünen Gräsern und Blumen bedeckt. Die Wärme der Sonne dringt langsam durch die dicken Natursteinmauern ins Haus. Draußen macht sich die frühlingshafte Wärme breit, die die Vögel ihre Nester bauen, die Sträucher und Bäume blühen und die Städter niesen lässt.
Drinnen beschäftige ich mich damit, Unebenheiten auszugleichen, Abgründe zu verdecken und die Grundlage für das Duschelement zu betonieren. Alles Arbeiten, bei denen kein Schwein hinschaut. Es liegt auch im Wesen dieser Arbeit, dass Mann/Frau sie später nicht sieht.
Ihr habt sicherlich in letzter Zeit bemerkt, dass ich langsam aber stetig die Webseite etwas verändere und umbaue. Immer auf das Ziel hin, Menschen, die sich eine Auszeit nehmen/ brauchen, die Möglichkeiten, die das Auszeithaus-Auders für sie bietet, bekannt zu machen. Es liegt mir dabei sehr am Herzen, nicht Werbung mit der verschönerten Darstellung (Realitätsverlust) zu machen oder ein Produkt zu verkaufen, sondern den Focus auf die Chance zum Wandel zu legen. Dieser Wandel, der sich heute um uns herum oft in schwindelerregendem Tempo vor unseren Augen vollzieht. Im Umfeld der erhabenen und majestätischen Bergwelt des Pitztals, fernab von dem Großstadtgetöse, sind die Rahmenbedingungen, mit denen das Auszeithaus Auders aufwarten kann.
Wie man auf dem Mittagsteller erkennen kann, führte ich mir als Vegetarier Sojawürste zu Gemüte (mitgebracht von Ursula und Heinrich, vielen Dank, sei waren sehr lecker). Aber in einem anderen Sinne ging es um die Wurst. Der Bauausschuss der Gemeinde hatte sich für eine Ortsbegehung angekündigt. Bis zu dem Termin montierte ich Wasserleitungen und Abflussrohre für das Bad im OG und den Warmwasseranschluss zu Küche.
Als der fünfköpfige Bauausschuss angekommen war, erläuterte ich ihnen die Situation und wie wir, die Wasserkooperation, die Bewohner vom Riedel und der Verein Auszeithaus, die Dorfbrunnensituation geplant hatten. Dass es dabei auch um eine verkehrstechnische Entspannung im Bereich der Kurve-Brunnen geht, versuchte ich dabei auch deutlich zu machen. Ich unterbreitete ihnen den Vorschlag, einen Randstreifen von ca. 40-50 cm mit Natursteinen als optische Begrenzung auszuführen. Danach besprachen wir noch die Situation beim ehemaligen Miststock. Da planen wir vom Auszeithaus eine Natursteinenmauer zu errichten und gleichzeitig die Befestigung der Straßentrasse in diesem neuralgischen Bereich (Straßenbelag bricht ab) zu erreichen. Unser Vorschlag: Das Auszeithaus erstellt die Natursteinmauer und hinter füllt im Bereich des Straßenrands zur Befestigung der Straße mit Beton. Da die Grenze (Grundstück-Staße) im Bereich der Böschung und dem steilen Straßenbereich befindet, wird die Natursteinmauer innerhalb der Grundstücksgrenze erstellt und die Straßenrandbefestigung im Bereich des Straßenrands. Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Weiter wurde verabredet, dass die Gemeinde danach die anfallenden Anpassungs- und Reparaturarbeiten an der Straße vornimmt.
Im Zuge der Arrondierung des Grundstückes wird der Verein Auszeithaus Auders von der Gemeinde zwei Grundstücke erwerben. Dieses Thema wurde auch angesprochen und vor Ort besichtigt. In Zusammenhang mit den verschiedenen Fragen, die in Bezug auf eine genehmigungsfähige Planung besprochen und geklärt werden müssen, freut mich vor allem die Kooperationsbereitschaft, der gute Wille und die Offenheit der Beteiligten in der Gemeinde.
Heute, am Mittwoch, gab ich auf die neu installierten Wasserleitungen Druck, was wieder ein kleiner Meilenstein im Baufortschritt ist.
Ich wachte auf mit der konstruktiven Idee eines Baudetails. Schon länger - um nicht zu sagen schon sehr lange - suchte ich nach einer konstruktiven Lösung für den Wandanschluss zum Schornstein. Da ich die Wandkonstruktionen in der sogenannten Holzständerbauweise ausführe, entsteht ein Anschlussdetail zum Schornstein hin. Die Brandvorschriften schreiben vor, dass vom Schornstein außen mindestens ein Abstand von 5cm zum Holz eingehalten werden muss.
Die zündende Idee war, dass ich den Holzständer mit mindesten 5cm Distanz einbaue, mit der weiteren Wandkonstruktion verbinde, dann mit Fermazell planke und den entstandenen Hohlraum mit Beton verfülle und so auch eine statisch einwandfreie Verbindung erhalte.
Heute (Samstag) habe ich eine Einkaufstour beim Baustoffhandel getätigt. Als ich die HT Rohre, Bogen, eine Rolle Elektroschlauch, div. Kleinmaterial in und an meinen Rucksack sowie die Ablaufrohre ans Fahrrad schnallte, beobachteten mich der Staplerfahrer, ein Verkäufer, und zwei Autofahrer stehen blieben, bis ich auf und davon fuhr. Dergleichen hatte sich anscheinend in Imst noch nicht ereignet. Dann bestieg ich mit meiner sonderbaren Baggage den Bus und in Wenns packte ich meinen Wocheneinkauf noch darauf. Dann fuhr Franz Regensburger mich mit weiteren schweren Teilen für den Bau zum Haus. So, nun kann ich nächste Woche weiter bauen.
Nachdem die verschiedenen Wände nur so hin flogen, arbeite ich mich nun an den Details ab. Türlaibungen, Löcher verschließen, Rohre für die Elektrik einziehen, Lösungen suchen. Dabei arbeite ich als Planer, Bauleiter, als Maurer, dann im nächsten Augenblick als Trockenbauer, in der nächsten Sekunde als Tischler und dann gleich wieder als Installateur und Elektriker. Wenn einem bei so rasantem Berufswechsel mal nicht schwindelig wird?
Und das reicht ja noch nicht, es ist auch noch notwendig, unter ihnen die fachgerechte Kommunikation aufrecht zu halten, sonst macht der Eine das, was dem Anderen gegen den Strich läuft. Ja meine lieben Leser, ihr könnt mir gratulieren, dass ich das alles so hinkriege.
Natürlich bin ich auch dabei, die nächsten Arbeiten zu planen und die notwendigen Materialien und Sanitärobjekte zu besorgen.
Mit freundlicher Unterstützung und der tatkräftigen Mithilfe von Conny
Die Bilder sagen Alles, was wir in dieser Woche als Arbeitskooperation geschafft haben. Wie Mann/Frau sehen kann, sind die Wände für das Bad entstanden und die notwendigen Leitungsführung (Elektro, Wasser, Abwasser) schon berücksichtigt. Die alte Treppe bauten wir ab und zerlegten sie in ihre Einzelteile. Die Holzstufen und Wangen wurden zur Seite gelegt, zur späteren Verwendung des Holzes. Wir erstellten auch die Wand zum nun entstandenen Treppenzimmer (ehemals Treppenhaus) sowie den neuen Türdurchbruch in das Zweifensterzimmer.
Nun muss ich nicht mehr umständlich erklären, wie die Zimmer und das Bad für die Auszeitgäste geplant sind, sondern kann Besucher und Interessierte einfach durch die Räume führen.
Maria und Conny zeigte ich auch das geschlagene Holz im Wald, das dann dereinst im Haus verbaut sein wird.
Allen zart beseelten Menschen muss ich leider mitteilen, dass der Wicht auf dem Foto es nicht geschafft hat, dem Schicksal seiner Vernichtung zu entkommen. Er liegt nun in Frieden im Schutt.
Heute Morgen schaute ich als Erstes nach ob alles dicht ist und kein Wasser unbeabsichtigt die Rohre verlässt. Gestern holte ich bei der Firma Gstrein noch die notwendigen Teile um das Hängeklosett und die Küchenarmatur anzuschließen. Als ich zwischendurch in den Keller musste, plätscherte Wasser von der Kellerdecke. Oh Schreck was war passiert? Es war nicht klar ob es von den Wasser- oder den Abwasserrohren heraus ran. So musste ich die Ursache an Hand von logischen zusammenhängen suchen. Zuerst dachte ich an die neuen Wasserleitungen und überlegte, wie ich ohne viel Zerstörung das Leck möglichst schnell zu lokalisieren wäre. Aber kein in Frage kommende Verbindung Rohrstück oder Bogen wies ein Loch auf, dass es die menge an Wasser frei ließ, die notwendig gewesen wäre im Keller einen solchen Wasserfall zu erzeugen. So drehte ich nun die Wasserhähne im WC und in der Küche an um nun die Abwasserrohre zu testen. Sage und Schreibe bildete sich wieder ein heftiger Wasserfall im Keller. Allerdings war dadurch das Leck noch nicht lokalisiert, daher entfernte ich im WC Fußboden eine OSB Platte. Ich kontrollierte das in Frage kommende Abwasserrohr und sah gleich ein mir unerklärliches 20 auf 50mm großes Locht. Nach dem ich das Rohr herausgenommen hatte, sah ich dass auf der Unterseite auch ein Loch war. Nun konnte ich sehen, dass ich als ich das Loch für die Wasserleitung WC nach gebohrt hatte und von der Richtung abkam mit dem 20mm Schlangenbohrer das Abflussrohr durchbohrt hatte. Alles Klar!
Nun machte ich mich daran das Rohr und einen Bogen zu ersetzten. Damit war die Leckasche beseitigt und ich konnte mich daran machen die OSB Platte wieder einzubauen. Somit kann die neue Epoche, fließen kaltes Wasser im Haus beginnen. Den Moment habe ich mit einem Foto zur Konserve gemacht.
Als ich Donnerstags Mit dem Ortsansässigen Bäcker sprach, der Dienstags und Donnerstags aus seinem Auto heraus verkaufte kündigte er an, dass er zum 30. April 16 aufhören würde. Im anschließenden Gespräch erklärte er, wie er durch neue Vorschriften, Auflagen und Zahlungen an die Versicherungen zur Aufgabe getrieben wurde. Er sollte Investitionen und Zahlungen von mehr als 100 Tausend machen. Was sich bei einer Reduzierung seines Kundenstamms (Hotel backen eingefrorene Semmeln selbst auf) sich nicht rechnet. Es sei die finanzielle Vernunft die ihn zu diesem Schritt treibt, ob wohl er keine Ahnung hat was er und seine fünf Anfestellten dann machen werden (er selbst ist 55). Mich schmerzt es wenn irgendwelche neuen Vorschriften Verordnungen von der Obrigkeit (Brüssel, Finanzamt) filigrane soziale und menschliche Netzwerke einfach zerschlagen. Vermutlich in der Absicht mehr Geld in die Kassen zu bringen. Das Ergebnis 5 Arbeitslose im fortgeschrittenen Alter für den Arbeitsmarkt uninteressant. Macht denn nicht irgend eine Behörde eine Rechnung auf, wie „effizient“ ihre Maßnahmen sind? Ich bin sicher das ist nur ein Fall von vielen, die einfach sang und klanglos aufgeben ob der Bürde die ihnen aufgeladen wird. Wo führt dieser Verordnungswahn hin?
Als ich Freitag vor dem Haus ein Lastwagen vor dem Haus zurücksetzten und in Richtung Fam. Bregenzer hörte wunderte ich mich und sah nach, was das wohl sein könne. Dann sah ich das Feuerwehrauto und eine dicke Rauchschwade aus dem Kamin steigen. Sehr bald war mir klar, da sonst nirgends Rauch aus dem Dach aufstieg, dass es sich um einen Kaminbrand handelte. Die Feuerwehr machte ihre Schläuche bereit um unter Umständen sofort löschen zu können, ansonsten ließen sie das Feuer im Kamin gewähren. Ich denke es qualmte ca. eine halbe Stunde bis der Rauch dünner und weniger wurde. Mittlerweile war noch die Polizei mit Pistolen am Ort des Geschehens, dann kam auch noch der Kaminfeger an gerast. Als dann die Feuerwehr wieder davon fuhr, ließen sie noch ein Mann zur Brandwache beim Haus. Es mag vielleicht überheblich klingen, wenn ich nicht in Angstgeschrei, wie viele meiner Zeitgenossen verfalle. Aus meiner Jugend kenn ich dieses Szenario zu genüge und nie wurde daraus ein brennendes Haus. Also nur ruhig Blut.
Mittags kamen dann Jürgen, Mathies, Joli und Hannes zu Besuch. Dieses Ereignis war natürlich auch ein Gesprächsthema. Die meiste Zeit saßen wir auf der Terrasse an der heißen Märzsonne. Nach dem Sonne hinter dem Venet verschwunden waren, machten wir uns auf um die geschlagenen Bäume für das Auszeithaus anzuschauen. Da lagen sie nun, geerntet und für den Transport in das Sägewerk bereit. Ich versuchte mir die Bretter und Balken die daraus würden vorzustellen. Vor meinem geistigen Auge tauchte eine Riesenmenge auf.
Der heldenhafte Einsatz
Gestern und Heute konnte ich nicht an den Mauerarbeiten weiter Machen, da die Temperaturen vor allem Nachts unter dem Gefrierpunkt liegen und dadurch der Beton nur sehr langsam abbindet. Montag baute ich noch eine Stütze ein, ortsfest und Kraftschlüssig.
Vor einem Jahr bekam das Auszeithaus verschiedene Maschinen geschenkt. Unter anderem auch eine Bandschleifmaschine der Marke Scheer, ein altes Modell. Bei der Funktionskontrolle lief sie, ohne dass ich einen Mangel feststellen konnte. Nun aber als ich versuchte sie einzusetzen, bemerkte ich dass die Staubabsaugung nicht funktionierte. Ich öffnete die Absaugteil und musste feststellen, dass die Kanäle, der Ventilator und die Motorkühlung alles voll mit Schleifstaub war. So machte ich mich als Erstes an die Reinigung derselben. Alles schön gereinigt startete ich einen weiteren Versuch, ob nun die die Absaugung funktioniert. Ich war guter Dinge aber kein Schleifstaub wurde abgesaugt. Wieder zerlegte ich den Saugteil, da musste ich feststellen, dass das Flügelrad sich nicht drehte und einen Bruch aufwies. Ich legte die Maschine beiseite und suchte im Internet nach Ersatzteilen und Schrottmaschinen. Ich fand nichts Passendes, daher machte ich mir angestrengt Gedanken auf der Suche nach einer Lösung. Achse durchbohren und einen Splint einsetzen? Dann sah ich, dass die Achse abgeflacht war und das Flügelrad um diese Abflachung ausgeleiert war. Dann hatte ich die Idee diese Abflachung durch das Einarbeiten eines Bleches wieder herzustellen. Mit dem Vorteil nun die Kräfte zum Kunstoffteil über eine größere Fläche aufzunehmen, was der Hausverstand der Physik immer als besser erkennt. Als ich nun die Funktion wieder hergestellt hatte, musste ich mich auf die Suche nach einem Lieferanten für konfektionierte Schleifbänder machen, da sie als Originalteile im Handel nicht mehr erhältlich sind. Internet sei Dank fand ich eine Firma, die konfektionierte Schleifbänder herstellen.
Vor Tagen fand ich auf der Baustelle eine nicht zuordenbare Schublade. Heute nahm ich sie und versuchte sie in den Küchentisch einzuschieben, wo eine ebensolche fehlt. Ja das klappte aber nicht da zu breit und zu wenig hoch. Ich erkannte die Möglichkeit, die Öffnung am Tisch zu verbreitern, so wie an der Höhe/Tiefe der Schublade etwas anzusetzen. Ich suchte entsprechende Hölzer die ich zurecht sägen konnte. Den Tisch schob ich über die Kreissäge und fertig war die Schublade. Wieder etwas gerettet und einer neuen Aufgabe zugeführt.
Heute genau vor einem Jahr ersteigerten wir der Verein Auszeithaus die Bruchbude Auders 509. Ein Grund für mich das was nun schon in der geschehen ist vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. Ich hätte nie gedacht, dass es anscheinend ein Jahr brauchte bis wir in den letzten Tagen den Eintrag in das Grundbuch (hier Verbücherung) amtlich bestätigt bekamen. Das ist der behördliche Meilenstein der nun die nächsten Schritte (Tausch von div. Parzellen, Arrondierung und Baugenehmigung) erst möglich macht.
Auf der Seite der Baumaßnahmen wird die Planung an allen möglichen Ecken des Hauses getreulich umgesetzt, wie die Leser der Bauberichte sozusagen live mitbekommen. Auch auf dieser Seite wurden fundamentale (wörtlich) Arbeiten durchgeführt. An vielen Stellen des Hauses dienen die Arbeiten der Vorbereitung für die geplanten größeren Baumaßnahmen (Treppenhaus, Dachsanierung usw.), die diese Jahr anstehen. So auch der Holzeinschlag im Gemeindewald (a.H. von Holzrechten) um schlussendlich 70m³ Bauholz zur Verfügung zu haben und entsprechen einbauen zu können.
Gestern traf ich mich mit Michael dem Zimmermann um ein Stückliste über das benötigte Bauholz zu erstellen, damit der Sägemeister die Stämme entsprechend zu sägen kann. Wir diskutierten lange darüber, wie wir die Dachpfannen zwischenlagern, sie möglichst effizient bewegen, um sie dann wieder einzubauen. Wir erarbeiteten dann auch eine Lösung heraus, die Dachrinne zu demontieren und um die sie, da sie ja neuwertig ist wieder einzubauen und sie nicht einfach weg zu schmeißen und ein Neue zu montieren. Mir diesem Spannungsfeld zwischen gutes Altes wieder zu verwenden oder „einfach“ neues Material zu kaufen und einzubauen, werde ich mich wohl während der ganzen Bauzeit herum schlagen. Es ist aber eine Aufgabe die ich gerne annehme und mich damit auseinandersetze, es gehört für mich zur Geschichte des Auszeithauses.
Die Fotos zeigen es schon, wie stolz sie ihr neues Arbeitsumfeld erleuchtet. Als ich die Stalllampe für ihrer neue Aufgabe um montierte, erinnerte ich mich wieder an die Stalllampe von unserem Nachbar in meiner Kindheit. Als wir meinem Großvater und ich, in meiner Kindheit Abends im Winter in der Stube saßen, durfte ich kein elektrisches Licht anmachen, solange der Nachbar im Stall war. Denn durch das Stallfenster, über die Straße (7 Meter) durch unsere Winterfenster bis in die Stube gelangte ein Schimmer, der die Stube erhellte, solange der Bauer im Stall war. Danach durfte ich das elektrische Licht anzünden.Beim Anblick dieser Stalllampe erinnere ich mich an dies Langen dunklen Winterabende in der warmen Stube und dass mein Pyjama auf dem Ofen lag und darauf wartete mich beim ins Bett gehen zu wärmen. Das sind einige der Erinnerungen, die diese Stalllampe in mir wachruft.
Heute stand Nachbereitung an. Da wo ich geflext hatte, lag überall dieser feine rote Ziegelsteinstaub herum. Dazu kam noch dass ich die oberste Schicht Mauersteine noch zuschneiden und einmauern musste. Ich machte mir einige Gedanken zu dem zukünftigen Holzvergaserkessel, wie das Rauchrohr anzuschließen sein wird. Obwohl heute Morgen -5°C waren mauerten die Nachbarn fröhlich weiter an ihren Wänden (EG). Ich machte einen kurzen Besuch, ich erzählte ihnen dass wenn ich Morgens Frau Lambach begegne jedes mal weiß, dass sie weiter bauen.
Als ich so vor mich her arbeitete und Überlegungen anstellte, wie ich den Heizungsraum beleuchten werde und wie ich die Elektrostippen ziehen werde, sah ich die alte Stalllampe (siehe Foto) und mir kam die Idee sie zukünftig mit der Aufgabe zu betreuen den Heizungsraum zu erhellen. Dies werde ich Anfang der nächsten Woche wohl in die Tat umsetzen.
Gestern schrieb ich von den Gewohnheiten und Traditionen, diesbezüglich möchte ich euch noch von weiteren berichten. So um 10 Uhr um lege ich meisten eine kleine Abschwitzpause ein. Dazu braue ich mir einen Cappuccino mit der Pavoni. Nehme je nach dem einen Apfel, Bio Doppelkekse oder schmiere mir ein Brot mit Käse. Zwischen 12 Uhr und 15 Uhr koche ich meistens ein Mittagessen. Das ich sehr gerne in die Berge schauend an der Sonne genieße. Am Nachmittag oder zum Feierabend lege ich noch eine Pause ein, in der ich Mails checke oder im Internet nach Baustoffen oder Maschinen ausschauen halte. Jetzt da die tage wieder spürbar länger werden bin ich oft länger auf der Baustelle. Wenn ich so um 18 Uhr in mein Zimmer gehe, entspanne ich mich erst mal. In der Pension, wo ich ein Pensionist bin, gehe ich Abends zwischen 19 und 20 Uhr für einen kurzen Schwatz in die Wohnküche von Frieda und Franz. Frieda serviert mir meistens eine kleine Süßigkeit und eine Tee. Danach ist für mich Zimmerstunde angesagt.
Die Außentemperaturen bewegen sich zur Zeit Nachts um die -2°C und Tags um die +2°C. So war ich mir heute nicht sicher, ob ich wie geplant die Wand zum Heizungsraum mauern kann soll? Gestern merkte ich bei den Verputzarbeiten, das der Mörtel nicht richtig zog, so dass ich äußerst vorsichtig mit der Reibscheibe (Mauerwerkzeug) den Putz glätten musste. Die Gefahr bestand, dass sich plötzlich großflächig von der Wand löste. Nach Rücksprache mit Manfred war ich frohen Mutes und begann die Mauer zu Mauern. Im Laufe der Arbeit zeigte sich, das meine Sorge unbegründet war.Wieder war es mein Bestreben die Transportwege der Baustoffe so kurz wie Möglich zu halten. Hannes kann sicherlich seine Sackkarre sehen wie sie gute Dienste leistet.
Das Foto zeigt wie die Mauer Abends wie eine Eins dasteht.
Wenn ich Morgens zur üblichen Zeit zum Haus gehe, treffe ich meistens die gleichen Menschen auf dem Weg. Zuerst steht eine Mutter oder der Opa mit einem Kind an der ersten Kreuzung. Sie warten auf den Schulbus, danach kommt mir zu Fuß eine junge Frau entgegen, Dann meisten Bernd mit seinem Auto. Danach ein Frau die ich nur so vom Vorbeifahren kenne, aber wir lächeln uns immer sehr freundlich zu. In Auders gehe ich so etwa jeden zweiten Tag die Milch beim Nachbar holen. Da treffe ich sehr oft den Altbauer Walter nebst Morgengruß reden wir dann auch noch paar Worte. Manchmal begegne ich auch der Nachbarin Ann, die auch zur Arbeit fährt. Da gibt es noch zwei drei weitere Autofahrer vom Nachbarriedel, ein Junger Mann grüßt kurz mit dem Finger. Für mich haben diese morgendliche Begegnungen nun schon Tradition und ich schaue, dass ich rechtzeitig aus dem Zimmer gehe um allen zu begegnen.
Dann komme ich im Haus an und entfache im Küchenherd erst mal das Feuer. Dann bereite ich die Arbeit vor oder beginne gleich damit. Heute machte ich bei den Putzarbeiten im Heizungsraum weiter. Da ich plane den Raum zu Fliesen, müssen die Wände natürlich schier sein. Das bedeute einen erheblichen Aufwand an Zeit und Material, da ich zum Teil bis 3cm Putz auftragen musste. Dazu kommt dass die Untergründe verschieden beschaffen waren, so dass der Putz den ich aufgetragen hatte verschieden sich verfestigte und eine diffiziles Verarbeitungsgeschick notwendig war. Ich musst in Bezug auf das verhalten des aufgetragen Putzes achtsam und behutsam vorgehen. Die Wetterbedingungen um die Null Grad und die Luftfeuchtigkeit machten es notwendig immer wieder die Arbeit zu unterbrechen. So kann ich die Zwischenzeit nutzen um diesen Bericht zu schreiben.
Nun habe ich schon einige Tage keine Berichte verfasst. Dazu möchte ich sagen, dass seit der Umstellung auf einen Blog für mich damit eine Veränderung stattgefunden hat, nun schreibe ich weniger nach Datum als nach den Übertiteln. Das gibt mir eine gewisse Entspannung von dem Anspruch, jeden Tag zu beschreiben. Auf der anderen Seite habe ich nun den Anspruch, mich mehr an den Inhalten und an den Titeln auszurichten. Das führt dazu, weniger spontan und tagesbezogen zu berichten und daher mehr inhaltlich und ereignisbezogen zu berichten. Noch bin ich mir nicht sicher, ob mir das auch gelingt. Über Feedback von euch, meine lieben Leser, würde ich mich freuen.
Montag kam der Förster mit seiner Flinte vorbei und teilte mir mit, dass nun die Stämme im Wald angezeichnet wären. Er erklärte mir genau, wo sie stehen, mangels örtlicher Detailkenntnissen konnte ich mir aus seinen Schilderungen kein eigenes Ortsbild machen. Er musste das gespürt haben, da er hinzufügte, dass er den Ort, wo die Bäume angezeichnet sind, auch Markus (der die Bäume schlagen wird) beschreiben würde. Jedenfalls freute ich mich sehr über diese Nachricht.
Letzten Samstag traf ich noch den Sägemeister Muggler Franz und einen Kollegen von ihm. Es entfachte sich ein spannendes Gespräch über Holz und das Pitztal. Für mich sind die kenntnisreichen Darstellungen der Menschen im Tal sehr interessant und ich erfahre so immer mehr über Tal und Leute. So ist vielen Menschen im Tal bewusst, dass der Skizirkus ein wirtschaftlicher Faktor ist, aber auch eine Abhängigkeit erzeugt. Viele ahnen, dass der Schnee im Zuge des Klimawandels bald nicht mehr ausreichend vorhanden sein wird und dann? Für alle ein großes Fragezeichen.
Nachdem ich letzte Woche bei der Firma CANAL diverse Baustoffe bestellt hatte, wurden sie Freitags geliefert. Nun konnte ich diese Woche mit den Mauerarbeiten rund um den zukünftigen Heizraum beginnen. Eine Türöffnung zum Sonnenraum mauerte ich zu und zum Flur hin mauerte ich eine Feuerschutztür ein. Die schwierige Arbeit dabei war die Schnittstelle zwischen der neuen Mauer (rechteckige Mauerziegel) und der bestehenden Natursteinmauer. Dazu kam noch, dass die neuen Lochsteine sehr brüchig (vermutlich Gewinnmaximierung des Ziegelwerks) sind und sich daher schlecht mit dem Hammer zurecht schlagen lassen. So musste ich die neuen Mauersteine mit der Flex (Diamantscheibe) zurecht flexen, was mich jedes mal in eine rote Staubwolke hüllte.
Diesen Freitag sah ich bei den Nachbarn wiedermal für einen Schwatz vorbei. Über dem Auszeithaus baut der Sohn des Nachbarn ein Haus. Er und sein Bruder sind gelernte Maurer, daher machen sie am neuen Haus sehr viel selbst, sowie mit der Hilfe von Verwandten. Sie bauen mit allen modernen Baustoffen und den Segnungen der Bauchemie, was ihnen ermöglicht, auch bei kalten Temperaturen zu bauen und zu betonieren. Wenn ich den Baufortschritt betrachte, schreitet der Bau sehr rasch voran, da sie sich anscheinend in ihrer Arbeit sehr effizient organisieren. Ich staune aber, dass sie mit ihrer Bauweise und viel Eigenleistung anscheinend doch mit Baukosten um die 200 rechnen müssen. Das zeigt mir die Entwicklung auf dem Bau, dass immer weniger Kosten durch direkte Handarbeit entstehen, als viel mehr bei den Baustoffen, Bauelementen, Logistik und Haustechnik.
Auch mit den Nachbarn Bernd und Manfred ergab sich ein nachbarschaftlicher Schwatz. Dabei habe ich die Gelegenheit zu erzählen, woran ich zur Zeit arbeite und warum ich in dieser Weise vorgehe. Ich erzähle gerne, wie ich mich freue, dass ich Holz vom Gemeinschaftswald beim Bauen verwenden kann. Vor allem war es ja Bernd, der mich mehrmals auf die Möglichkeit und auf das bestehende Holzrecht aufmerksam gemacht hat. Es ist ja immer spannend, dass so ein Schwatz gegenseitig die Möglichkeit bietet, zwischen den Zeile zu reden und zu hören. Ich achte dabei immer darauf, es locker und in einer Stimmung von vertrauensvoller Nachbarschaft zu halten und auch mein Interesse an ihnen zu bekunden.
Nachdem nun der Schnee auf unserer Höhe vollkommen geschmolzen ist und auch der Boden nicht mehr gefroren ist, konnte ich endlich den Graben bei den Übergabekästen (Strom und Telefon) zuschütten und den Straßenkies an den Rand fegen. Dies ist sicherlich eine Arbeit, die von den Leuten gesehen wird, aber auch mich zufrieden macht. Es sieht einfach aufgeräumter aus und schließt die Bauetappe der Versorgungsleitungsanschlüsse ab.
Samstags traf ich mich mit Markus dem Holzfäller und schaute mit ihm vor Ort die Bäume an, die wir fällen können. Markus ist ein drahtiger energiegeladener Mann mittlerer Größe. Ich spürte förmlich, wie er die Bäume schon alle fallen sah und wie er sie zur Straße ziehen wird. Ich freute mich die Bäume zu sehen, die später im Haus verbaut sein werden. Sie waren alle gezeichnet mit HF für Hälg Franz, obwohl ich nachdrücklich auf AA Auszeithaus Auder hingewiesen habe. Von der Zugänglichkeit her waren Fichten und Lärchen von Armin optimal ausgesucht worden. Dann zeigte ich Markus noch das Haus und erklärte ihm das Projekt und die Baumaßnahmen. Er meinte nur, da sei aber noch viel zu tun. Als er mich wieder zurück gebracht hatte, war er überrascht, als ich ihm sagte, ich würde natürlich mitarbeiten. Er sagt, er würde am liebsten alleine arbeiten, dann müsse er nicht aufpassen. Allerdings war mir dann am Ende nicht klar, wie wir verblieben sind, ob ich, oder eben nicht mitarbeiten soll? Lassen wir´s eben mal so stehen.
Letzten Samstag machte ich einen Ausflug nach Kirchberg im Tirol, um einen Gasherd zu kaufen. Wie immer bei solchen Aktionen fahre ich mit dem Radel und den Öffis. Den Verkäufer traf ich am Bahnhof er kam mit einem Lieferwagen. Ich sah mir das Gerät genauer an und sagte in der landesüblichen Kurzform „Passt“. Nach einer halben Stunde Wartezeit, kam auch schon der Zug nach Innsbruck an, den ich mit dem Ungetüm bestieg und im Gepäckfach verstaute. In Innsbruck nach Imst bestieg ich einen überfüllte IC. Aber trotzdem gelang es mir den Kochherd zu verstauen und einen Sitzplatz zu ergattern. In Imst nahm ich den Bus nach Wenns, nun musste ich auch noch das Fahrrad verstauen. Nach dem ich in Wenns angekommen war, packte ich das Ding auf mein Fahrrad (siehe Bild). Montags wollte ich den Gasherd gleich ausprobieren, dabei stellte ich feststellen, dass die eine Flamme für den täglichen Gebrauch zu groß ist. So musste ich mich in den Weiten des AUF DIE Suche nach einem kleineren Brenner für den Gasherd machen. Nach einigen Mails war ich an der richtigen Adresse und konnte für eine anständige Summe den Brenner bestellen.
Der Baustofflieferant angekündigte sich auf Mittwoch mit einer Lieferung an. Davor musste ich wieder einmal den Stall räumen um Platz für die Baustoffe zu schaffen. Dabei kam mir zum Xten male die Tischkreissäge in die Quere. Der Unterbau ist aus Holz gefertigt und darauf ist eine Kreissäge mit Achse und Rad für den Antrieb montiert. Erst jetzt nach dem ich mich entschieden hatte, den Unterbau zu Brennholz zu zersägen, sah ich vor meinem geistigen Auge die Möglichkeit, daraus drei Böcke für die Zimmererarbeiten zu machen. Ich machte mich gleich daran der Idee Taten folgen zu lassen. Auf den Bildern seht ihr das Ergebnis.
Heute Morgen (Donnerstag 18.Feb.) kündigte sich ein herrlicher Wintertag an. Schon sehr früh beleuchte die Sonne mit eine zauberhaften Licht die die Gipfel des Pitztales, derweil das Inntal im dichten Nebel lag. Auf meinem Weg zu Haus funkelten mir die Eiskristalle des Schnees entgegen, was in mir ein wohliges Empfinden hervorrief. Nun scheint die Sonne beim Haus schon wieder von 8:30 bis 16:00 Uhr, kann ich gut haben.
Die Temperaturen sind wieder gefallen und der Schnee hat wieder eine zauberhafte Landschaft hinterlassen. So war nun auch der richtige Zeitpunkt gekommen, im EG die vorbereiteten Decken ebenso zu weißeln. Mit der gleichen Sprühpistole, mit der ich den Keller geweißelt hatte, machte ich mich nun an die Decken. Der Vorteil der Spritzmethode mit Kalkfarbe liegt darin, dass sich die Kalkfarbe, die sehr wässerig (dünnflüssig) ist, besser an die Decke bringen lässt. Aber dabei wird der gesamte Raum eingenebelt und es sind entsprechende Abdeckarbeiten notwendig. Ich denke, diese Methode ist später einmal, wenn die Bautätigkeiten beendet und die Räume bewohnt werden, nicht mehr so geeignet. Jetzt aber zeigt sie sich als adäquate Methode und es wird damit eine sehr schöne Oberflächenstruktur erreicht. Zwischendurch schaute ich immer wieder nach draußen in die blendende Schneelandschaft.
Jede der Decken musste ich zwei- bis dreimal spritzen, um eine gute Deckung und Struktur zu erreichen. Was die Bilder nicht zeigen: wie ich bei dieser Arbeit ausgesehen habe. Ich musste mich vermummen (im Haus besteht zum Glück kein Vermummungsverbot), damit ich möglichst keinen Kalk in die Augen oder Atemwege bekam, denn der Kalk wirkt auf den Schleimhäuten sehr reizend. Eine Besonderheit bei der Kalkfarbe ist auch, dass während der Verarbeitung das Resultat nicht genau ersichtlich ist, erst nach dem Abtrocknen kommt das schneeweiße Weiß zum Vorschein und kann dem Vergleich mit der Schneelandschaft standhalten.
Der Sohn von unserem Nachbarn, der nebenan dabei ist, sein Haus zu bauen, arbeitet daran, die Bodenplatte zu betonieren, obwohl die Temperaturen nachts unter die Nullgrenze fallen. Ich denke, dass er in nächster Zeit auch weiter bauen will und möglichst oft das gute Wetter ausnutzen möchte. Zwischendurch gehe ich mal zu einem Schwatz hinüber und wir tauschen uns übers Bauen aus.
Bei den Vorarbeiten für das Weißeln - dem Abtragen verschiedener Putz- und Farbschichten - entdeckte ich die auf dem Foto abgelichteten Originalverzierungen. Sie zeigen einen stilisierten Blumentopf mit Umrandung als Bordüre. Da der Raum auch schon früher als Küche diente, verzierte diese Bordüre die Bauernküche. Sicherlich wurden die Farben aus natürlichen Pigmenten hergestellt, da ja keine anderen zur Verfügung standen. Leider sind sie mit meinen Möglichkeiten nicht einfach zu restaurieren und zu erhalten. Auch sind an der Wand Fliesen vorgesehen und so werden die Fotos gewissermaßen als Konservierung der Verzierungen dienen.
Am Samstag werde ich nach Kirchberg im Tirol fahren, um einen gebrauchten zweimaligen Gasherd zu kaufen. Sicherlich noch etwas früh, Teile der späteren Kücheneinrichtung jetzt schon zu kaufen, aber das Angebot für einen Gastroherd ist sehr preiswert und entspricht genau dem, was wir benötigen. Seine Abmessungen sind so, dass ich ihn mit meinen Transportmöglichkeiten (Öffis und Fahrrad) nach Auders transportieren kann.
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Heute kam ich in das Haus und ich merkte sofort, dass Jemand im Haus war. Die Terrassentür stand sperrangelweit offen, da muss Jemand drin gewesen sein, ich suchte nach weiteren Spuren. Im Laufe meiner Untersuchungen kam ich zur Überzeugung, dass der Föhnsturm sich über die Terrassentür Zugang ins Haus verschafft hatte. Ich überprüfte, ob er was angestellt hatte, ob es gar zu Schäden kam. Dann konnte ich Entwarnung geben. Schon seit Tagen begegnen sich im Tirol Sturmtief Susanna aus dem Norden und der Föhn aus dem Süden, da kriegt Mann ja einen Föhn. Bei dieser warmen Wetterlage und dem Wind kann man zusehen, wie der Schnee dahin schmilzt. In Auders gibt es noch einige größere Schneefelder. Nun ist aber wieder Schnee für die nächsten Tage angesagt.
Zur Zeit zersäge ich verschiedene Hölzer zu Brennholz (Schweinebox, alte Schalbretter), ich versuche alte, verwitterte Bretter auszusortieren und sie zu lagern, um später mal „was“ damit zu bauen (Foto unten: Brennholz für den nächsten Winter). Nebenher versuche ich immer noch einen Kran zu organisieren, allerdings scheint die Kugel in eine bestimmte Rinne zu rollen, nämlich doch mit einem LKW-Kran zu arbeiten und konzentrierte gut vorbereitete Einzelaktionen zu organisieren.
Was natürlich auch drängt, sind die flüssigen Mittel, die für die geplanten Bautätigkeiten (Dach, Treppenhaus, Carport.........) in diesem Jahr zur Verfügung stehen müssen. Im Moment ist in diesem Bereich wieder Not am Mann. Mein Wunsch wäre, dass 100'000 auf dem Konto darauf warten würden, in Baumaßnahmen investiert zu werden. Da gibt es einige zielstrebige Schritte, die unternommen werden müssen, um beispielsweise das Auszeithaus für Auszeitgäste und potenzielle Geldgeber populärer werden zu lassen. Wenn ihr, meine lieben Leser dieser Berichte, eine Idee habt, Jemanden kennt, der Jemanden kennt, der in ein Weltveränderer-Projekt Geld spenden, ein Darlehen gewähren oder Vereinsmitglied werden möchte, dann bitte sofort den Motor starten und los. Gerne bin ich bereit, Hunderten von Menschen das Projekt vor Ort vorzustellen und die Idee ans Herz zu legen. Frau/Mann, wer motiviert und begeistert ist, kann dem Projekt helfen, um es mit reichlich Dünger (Geld) zum Erblühen zu bringen. Sonne und Regen gibt hier im Pitztal schon reichlich.
Soeben bin ich für die Dachdeckerarbeiten an einer anderen und preiswerteren Lösung dran. Eventuell ist ein Schrägaufzug die beste Lösung. Ein solcher ist zwischen 500 und 1500€ zu haben. Das wäre dann der viel gerühmte und gescholtene Kompromiss. Morgen versuche ich einen Solchen zu ersteigern, drückt mir um 11:27 Uhr die Daumen.
Verschiedene Holzreste vom Vorbesitzer zu Kleinholz gemacht. Immer wieder finde ich in irgend einer Ecke Müll und Undefinierbare Gegenstände aus Kunststoff, Eisen, Holz und Schmoder. Da ist es natürlich schon ein besonderes Erlebnis, wenn eine Spedition etwas Neues bringt. Heute kam die neue Spüle an, die ich zuerst zusammenbauen musste. Dann stand der neue Glanz aus Chromstahl an seinem Bestimmungsort. Nun werde ich bald die Wasserleitungen vom Keller zum WC, zum Waschbecken und zum Spültisch verlegen. Somit könnte die Ära mit fließendem Wasser im Auszeithaus beginnen!!!
Daneben bin ich weiter dran, einen geeigneten Kran aufzutreiben. Zumal die Zeit drängt, denn schon bald
wenn es Frühling wird, werden verschiedene Häuselebauer daran denken eine Kran zu kaufen. Als schwierig erweist sich auch der Umstand, dass der Kran hier nach Wenns transportiert werden muss,
daher muss ich auch immer die Frachtkosten inkludieren (österreichisch). So entsteht die Gleichung wie weiter weg umso billiger muss der Kran sein, da die vertretbare Gesamtsumme bei etwa 5000€
liegt. Dann geht es auch immer darum einen Kran vor Ort zu inspizieren und seinen Zustand an Hand der Schilderungen des Verkäufers und der Unterlagen zu prüfen. Ebenso muss ich für mich eine
Vertrauenseinschätzung gegenüber dem Verkäufer vornehmen. Das bedeutet auch Alles in Allem eine nervliche Anstrengung. Nur die Hoffnung, dass bei all den Parametern die Kugel das richtigen Loch
findet, treibt mich zur nächsten Mail oder zum nächsten Telefonat.
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Danke Dagmar für die Vorarbeit und die Anregung, die Berichte als Blog zu schreiben. Durch viele Versuche und Irrtümer gelang es mir heute, für die Berichte „Aktuelles vom Bau“ das vorliegende Ergebnis zu erzielen. Von nun an ist es für euch Leser möglich und erwünscht, Kommentare zu schreiben. Es erübrigt sich zu sagen, dass ich mich auf eure Kommentare freue.
Es ist nun auch möglich, dass ihr Fragen stellt, Anregungen geben könnt oder um Erklärungen bitten könnt. Ich denke, dass ich über eure Kommentare auch lernen kann, den Blog so zu schreiben und zu gestalten, dass eine gewünschte Außenwirkung erreicht werden kann.
Heute war erst mal wieder Einheizen angesagt, die Wände waren nun nach drei Tagen ziemlich ausgekühlt. Draußen spielte sich ein gruseliges Wetter zwischen Schnee und Schneeregen ab.
Neben dem kleinen Bach, der am Haus vorbei fließt, zeigten sich Spuren
einer Überschwemmung. Auch die Natursteintreppe zum Keller (außen) wies Spuren einer Überspülung auf. An den Spuren war auch zu erkennen, dass der freundliche Nachbar Steine und sonstige
Hindernisse aus dem Bach geräumt hatte. Ich freute mich sehr darüber, dass er das einfach so macht und mir dadurch eine böse Überraschung erspart hatte. Ich stelle mir vor, wie er im Regen den
Bachlauf frei machte und dabei sicherlich ziemlich nass wurde, aber es einfach machte. Danke lieber Nachbar für deinen Einsatz.
Es standen mir auch andere Titel zur Verfügung, wie „Geld verdirbt den Charakter“ oder „gibt es noch anständige Menschen?“, " Ein Schlitzohr" oder "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt".
Was ist geschehen, dass ich zwischen solchen Titeln wählen muss? Wie ihr wisst, fuhr ich gestern Morgen los, um einen geeigneten (Preis, Zustand und Größe) Kran in Dischingen in Oberschwaben anzuschauen. Natürlich versetzte mich die DB wieder in eine gewisse Spannung mit ihren Verspätungen. Jedenfalls kam ich mit dem Bus gegen 14 Uhr in Dischingen an, wusste aber überhaupt nicht, wo der gute Herr Klug wohnt. Nachdem ich aus dem Bus gestiegen war, steuerte ich auf die erste Person zu, die in mein Blickfeld kam. Es war ein älterer Bauer, den ich nach dem Weg zu Herrn Klug fragte (ohne zu ahnen, ob es derer viele hier gibt). Aber die Schwierigkeit fing an, als er anfing zu reden, offensichtlich zwar ein Alemanne wie ich. Was ich aus seiner langen und genauen Wegbeschreibung heraushörte, war, dass ich nach der Gärtnerei rechts fahren sollte und über die EgerBrük und dann wieder rechts, dann so etwas wie ganz aufi. Durch weiteres zweimaliges Fragen nach dem Weg stand ich irgendwann im Ortsteil Ballmertshofen vor dem Haus von Herrn Klug. Er fuhr mit mir gleich zum Standort, wo der Kran geparkt war. Ich beschaute ihn, stellte Fragen und vermaß ihn. Der Kran machte auf mich auch von Angesicht zu Angesicht einen guten Eindruck. Nur beim Vermessen zeigte sich sofort das Problem, dass er nicht wie geplant auf einem Sattelschlepper zu transportieren ist. Her Klug meinte, dass er ihn immer am Lastwagen angehängt hätte und ihn so transportiert hätte. Ich fragte ihn daher keck, ob er ihn auch nach Wenns transportieren würde? Er meinte, dass wenn das Geld stimmen würde, er es machen würde, aber noch Abends mit seinem Vater reden müsse. Ich sagte noch, dass im Inserat stehen würde, der Preis von 4000€ sei verhandelbar, aber ich einverstanden sei, und mir der Transport wichtig sei. So verblieben wir und er sagte zu, sich Abends zu melden, nachdem er mit dem Vater geredet hätte.
Ich musste mich nun auf die Suche nach einer Herberge machen. Um es kurz zu machen, die eine Gaststätte machte Betriebsferien, die Nächste hatte am Montag Ruhetag und bei der letzten möglichen Gaststätte brach sich die Wirtin heute das Bein. So musste ich wieder nach Heidenheim zurück fahren und dort mein Glück versuchen. Auch in Hildesheim waren alle günstigen Übernachtungsmöglichkeiten voll ausgebucht. So landete ich in einem Hotel am Bahngleis und einer Einfallstraße und einem Übernachtungspreis von nicht mal 70€ (69€). Bei den Wegbeschreibungen verstand ich nicht, was „voit“ bedeutete. Immer wieder sprachen die Leute: wenn sie den voit sehen, oder bei voit einfach rechts. Immer wieder kam dieses Wort „voit“ vor. Obwohl ich nicht verstand, bedeutet es soviel wie recht oder links? Ist es gar ein Turm / Schloss oder gar ein Leuchtturm? Jedenfalls fand ich das Hotel, wo man mir noch ein Einzelzimmer für den besagten Preis anbot. Das Rätsel mit dem voit löste sich erst am nächsten Tag auf, als ich sah, dass überall die alles beherrschende und durchdringende Firma Voith gemeint war. Bei Tageslicht konnte ich nun an jeder Ecke die Letter sehen. Weil sie alles überragen und dominieren, eignen sich für Eingeweihte die Gebäude der Firma Voith sehr gut als Orientierung im Leben (mehr darüber in Wikipedia).
An der Rezeption fragte ich nach dem WLAN. Man müsse sich anmelden und die Erklärung dazu liege auf dem Tisch im Zimmer. Nichts wie hin und anmelden (richtig krank). Mit meinen diversen Filtern, die ich installiert hatte, war es denn doch nicht so einfach. Ich wollte Herrn Klug die Nummer, unter der ich im Hotel zu erreichen war, mailen. Dazu öffnete ich sein Angebot auf ebay-Kleinanzeigen. Da traf mich fast der Schlag, ich traute meinen Augen nicht, ich glaubte den Verstand verloren zu haben, ich musste um meine Fassung ringen, es verschlug mir fast den Atem................
Da standen plötzlich nicht mehr 4000€ für den Kran, sondern 5500€.
Was soll das? Was mache ich? Ich hab natürlich keinen Screenshot gemacht! Dann entschied ich mich einfach zu warten, bis er wie versprochen anruft. Es wurde 20Uhr, es wurde 21Uhr und kein Anruf. Um ca. 21:20 klingelte das Haustelefon und Herr Klug meldete sich. Er stotterte und stammelte, das mit dem Inserat würde alles sein Bruder machen. Im Gespräch wollte er mir den Eindruck vermitteln, dass die 5500€ immer klar gewesen seien. Ich erzählte von meinen Aufwendungen und dass ich nicht gekommen wäre, wenn man mir das vorher gesagt hätte. Er meinte, er könne mir bis auf 5000 entgegen kommen. Ich sagte aber klar, dass die Kalkulation auf 5000€ inkl. Transport basiert und seine jetzigen Preisvorstellungen den gesetzten Rahmen sprengen würden. Wir beendeten unser Gespräch ohne geplantes Ergebnis oder Eingeständnis seinerseits. Daher also: außer Spesen nichts gewesen.
Bei meiner heutigen Rückfahrt hielt mich die DB mit ihrem Verständnis von Pünktlichkeit in Atem. Ansonsten gibt es von keinen besonderen Vorkommnissen zu berichten.
Für mich liegt allerdings der tiefere Sinn dieses besonderen
Ereignisses noch im Schoss der Zukunft verborgen.
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Montag 11. Januar 2016
Auch heute beschäftigte mich die Decke, in dem ich noch div. Unebenheiten und raue Stellen mit Kalk ab glättete. Daneben telefonierte und Verhandelte ich mit Verkäufern von Abricht- Dickenhobelmaschinen und Formatkreissägen. Dabei muss ich mir im Klaren sein, was brauche ich und in welchem Standard (Profi). Dann erzählt mir ein Verkäufer, dass die Maschine mehrere Jahre gestandensei und er sie jetzt aber geschmiert habe. Da klingelt es in meinen Ohren, hätte er sie nicht geschmiert, bestünde eher die Chance defekte Lager zu Hören. Es stellte sich heraus, dass er ein Händler war. Etwa zwei Stunden später erhielt ich von ihm eine Mail, in der er mir mitteilte, dass Maschine verkauft sei. Das ist mir sehr recht, zumal ich kein Interesse mehr an der Maschine hatte.
Auch mit dem Verkäufer der Formatkreissäge mit Fräse verhandelte ich auch telefonisch. Ich erzählte ihm welche Verhandlungsposition ich vertrete, ich sagte ihm ehrlich, dass mit eine vergleichbare Maschine der Firma Felder durch die Latten ging, die für den gleichen Preis verkauft wurde. Die aber immer über einen höheren Wiederverkaufswert verfügen würde (Innerlich rang ich um eine gegenseitige faire Position). Ich sagte ihm, dass ich ungern die Reise machen würde um die Maschine anzuschauen, da es mich zwei Tage, eine Übernachtung und Fahrkosten kosten würde. Aus seinen Worten hörte ich aber heraus, dass er eher darauf bestand. So willigte ich ein und fragte ihn noch ob er angesichts meiner Position 200€ entgegen kommen würde? Anscheinend schweren Herzens sagte er Ja.
Wenn ich mir die Sache so durch den Kopf gehen lasse, merke ich dass die Preislage der Maschine sich schon im oberen Bereich meiner Kalkulation befindet. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich für die Arbeiten die ich plane eine robuste und genaue Maschine benötige. Ebenso verspüre ich keine Lust mit einer veralteten schwerfälligen Maschine arbeiten zu müssen.
Wie schon gesagt kann ich zu Zeit keine Bilder machen, das die Kamera sich in der Werkstatt zur Reparatur befindet. Heute erhielt ich das Reparaturangebot von NIKON. Wie ich es befürchtet hatte, sind die Reparaturkosten am oberen Ende (97,50€), wo ich noch zähneknirschend ja sage (günstigster Neupreis 259€).
Heute war ein dunkler Regen- und Schneetag. Bis Abend erreichte der Raum eine Temperatur um die 17°C herum, schon etwas zu warm zum arbeiten.
Freitag 8. Januar 2016
heute Morgen hätte ich ein herrliches Foto machen können, wie in den Tälern bis ca. 1000 Meter über Meer der dicke Nebel hing und wie Auders darüber in der Sonne erstrahlt. Zuerst mal ein Feuerchen im Ofen entfachen wie jeden Morgen. Für heute war der Techniker von der Telekom angekündigt. So etwa um 9:30 Uhr klingelte mal wieder mein Handy und der Telekom Mann war dran, er meinte dass er bald hier sein werde. Das Anschließen im Haus und im Übergabekasten an der Straße klappte einwandfrei und zügig. Dann konnte ich den etwa äußerst komplizierten 24 stelligen Code für den Netzzugang eingeben. Ich fragte nach wieso der Code so lange und kompliziert sei? Der Techniker meinte zu ihrer Sicherheit. Als ich sagte vor 3 Jahren hätte ich ihm das noch geglaubt aber nicht im Zeitalter von NSA, da musste er selber lachen. Schon die EKP Kids damals in Arzbach konnten den Zugangscode durch einen einfachen Reset knacken. Jedenfalls war ich froh dass nun alles geklappt hat und das Auszeithaus am Netz ist. Nun muss ich nur noch das den Telefonapparat einstecken und ich bin während den Geschäftszeiten über Festnetz zu erreichen.
Das Arbeiten mit dem Kalk an der Decke muss ich erst noch lernen. Immer wieder muss ich die Fläche die ich verputzt habe benetzen und mit ziemlich Druck glätten, sonst entstehen Schwundrisse. Der Kalk bindet nur langsam und nur einen kleinen Teil vom Wasser ab, das man für seien Verarbeitung benötigt, daher entstehen beim trocknen die Risse, weil sich das Wasser einfach auf und davon macht. Aber so langsam lerne ich wie dieser eigenwillige Kerl behandelt werden Will, damit eine Kinderpopo glatte Oberfläche entsteht.
Nebenbei bin ich nun intensiv dabei eine Formatkreissäge zu kaufen, das zeigt sich als aufwendig und kompliziert und ist mit aufwendigen Recherchen verbunden. Ist die Maschine besser die 1000-1500€ teurer ist, wie viel koste der Transport und wie kann er organisiert werden? Welch Ausstattung und welche Ausführung benötige ich für die anstehenden Arbeiten? Ist der Verkäufer vertrauenswürdig? In welchem Zustand ist die Maschine, ist sie abgenutzt? Dann gibt es da noch die Maschinenhändler, die eine gebrauchte Maschine so teuer machen um dann zu einem zu einem Superpreis eine neue Maschine aufzudrängen. Das gehört eben auch zu unsere Umsatz-mach-wirtschaft, auf Teufel komm raus.
Entschuldigung irgend etwas hat in den letzten tagen mit dem Abspeichern der Texte nicht geklappt.
Donnerstag 7. Januar 2016
Als heute in den Hauptraum kam, konnte ich mit meinem Infrarotmessgerät eine Raumtemperatur von 1!C messen. Das hieß schnell und heftige einheizen. Nach einer Weile bemerkte ich, dass der Küchenofen nicht richtig zog. Ich beschloss, das Feuer ausgehen zu lassen und dem mangelnden Zug auf Schliche zu kommen. Ich konnte dann feststellen, dass die Züge im Küchenherd ziemlich zugerußt waren. Ich befreite sie von dem vielen Ruß und siehe da das Feuer prasselte wieder munter los.
Auf der anderen Seite zeigte sich mein Experiment mit dem Kalkputz als ein Rissorgie. Also musste ich sofort handeln, das Kalk sehr langsam abbindet und das Wasser aber relativ schnell verdunstete bildeten sich überall Trocknungsrisse. Ich besprühte die Flächen mit Wasser und verdichtete den Putz durch kräftiges abreiben. Diese Arbeit nahm einige Stunden in Anspruch und nun hoffe ich, dass es mir gelungen ist die Risse zu beseitigen (wird sich in den nächsten Tagen zeigen).
Zur Zeit bin ich auch dabei, Tischlermaschinen (Tischkreissäge/ Hobelmaschine) zu kaufen. Mein Problem dabei ist immer der Transport nach Wenns. Schon einige gute Maschinen gingen mir virtuell durch die Latten. Aber ich bleibe dran.
Draußen viel ziemlich Schnee und es wurde Dunkel so dass ich am Nachmittag mit Licht arbeiten musste. Trotz des viel Schnees schwang ich mich auf das Fahrrad und schlitterte in Richtung nach Hause. Morgens sollte die Telekom den Telefon-/ Internetanschluss fertigstellen, ich hoffe die Terminabsprache Klappt bei der Telekom auch über den Jahreswechsel.
Dienstag 5. Januar 2016
Für heute hatte ich mir zwei Versuche vorgenommen. Zuerst wollte ich mit Naturkalk und feinem Quarzsand für die Ausbesserungsarbeiten an der Decke im Gemeinschaftsraum einen Kalkfeinputz mischen und eine versuch machen. Aus dem versuch wurde gleich die Ausbesserung der ganzen Decke. Nach einer Einarbeitungsphase mit dem Material, gelang es mir ein ganz passables Ergebnis zu erzielen. Allerdings sind die Übergänge noch deutlich zu erkennen. Ich überlege mir nun, ob wir mit der Flickarbeit, die es nun mal ist zu leben und es als Teil der Geschichte des hause zu sehen?
Wieder musste ich kräftig einheizen um einigermaßen eine Raumtemperatur zu erreichen. Dann zerklopfte ich den die beiden Lehmkugeln die ich mit Muggler Franz aus dem Wald in der Nähe von Piller geholt hatte. Gab noch Maurersand und Wasser dazu und vermengte den Lehmputz, so dass ich ihn als Test an die schmieren konnte. So nach dem ersten Eindruck, müsste es mit einer solchen Lehmmischung möglich sein die Wände zu verputzen. Das wäre neben dem Holz der Zweite natürliche Baustoff den ich aus dem Tal verwenden könnte. Umweltschonend und energiearm gewonnen und auch in der Nachhaltigkeit kaum zu überbieten.
Montag 4. Januar 2016
Zuerst all meinen Lesern ein: Gutes und segensreiches neues Jahr.
Der erste Arbeitstag für mich in diesem Jahr. Ich war gespannt darauf messen zu können, wie tief die Temperatur im Raum ist, den ich isoliert hatte. Die Außentemperatur lag in der Nacht um -4°C und in den letzten Tagen um die 0°C herum. Mit dem berührungslosen Infrarotmessgerät die Oberflächentemp. maß ich die Wand- Decken- und Fußboden Oberflächen. Die zeigte alle ein Temperatur um die 6°C an. Ich machte mich also schnell daran das Feuer im Ofen zu entfachen. Mich interessierte auch welche Temperaturen im Keller herrschen, ich konnte dann feststellen, dass sie in allen Kellerräumen auch um die 6°C betrugen. Die anderen und die offenen Räume waren nahe an den -4°C der Außentemperatur. Mit dem Messgerät kann ich auch 1/10° Unterschied feststellen. So machte ich mich daran an verschieden Stellen die Oberflächentemperatur zu messen. Ich konnte an den Laibungen und an den Ecken des Hauses bis 3°C feststellen. Ebenso da wo ich besser isoliert hatte zeigte sich auch einen Unterschied von 2°C. Wie wärmer der Raum wurde umso signifikanter zeigten sich die Temperaturunterschiede. Am späten Nachmittag hatte sich die Raumtemperatur auf 12°C erhöht, die Oberflächentemperaturen nur auf 8-10°C.
Heute nahm ich mir vor, die Fermacellplatten an der Küchendecke zu verspachteln und glatt zu machen. Draußen schneite es zwischen durch so heftig, dass es dunkel wurde und ich Licht machen musste um noch was zu sehen. Ganz ungewohnt nach dieser langen Sonnenscheinphase.
Für die nächsten Tage habe ich mir noch vorgenommen für die Vereinsmitglieder noch einen kleinen Rückblick und Ausblick zu schreiben. Allerdings finde ich immer wieder Gründe andere Dinge statt dessen zu tun. Aber da bleibe ich hart mit mir was „Mut das Mut“.
Noch eine Info: Bis die Kamera repariert ist, werde ich keine Bilder den berichten anfügen können.